Der Durchbruch
Nach langem Verhandeln und Feilen ist nun der Durchbruch gelungen: Der Interministerielle Ausschuss für Wirtschaftsplanung (CIPE) in Rom hat am Mittwochabend der Vereinbarung für eine rein öffentliche Führung der Brennerautobahn zugestimmt.
Nach der Vertragsunterzeichnung in den kommenden Monaten wird also eine rein öffentliche Gesellschaft, an der die Region Trentino-Südtirolund die Länder Südtirol und Trentino die Aktienmehrheit halten, 30 Jahre lang die Führung der Brennerautobahn übernehmen.
Südtirols Landeshauptmann, der in Rom heute auch als Präsident der Region und als Verhandlungsführer der öffentlichen Teilhaber der Brennerautobahngesellschaft auftrat, sieht die Entscheidung des Interministeriellen Ausschusses für Wirtschaftsplanung als „großen Erfolg“.
Er spricht von einer richtungsweisenden Entscheidung, die es der öffentlichen Führung ermögliche, mit der Einführung der Umweltmaut nicht nur auf staatlicher Ebene eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltpolitik einzunehmen. Gleichzeitig werde auch die Finanzierung der BBT-Zulaufstrecken gesichert.
„Zu den 700 Millionen Euro Querfinanzierung, die bereits für den Bau der Zulaufstrecken bereitgestellt wurden, kommt eine weitere Milliarde Euro hinzu. Auch das ist ein Beitrag für mehr Nachhaltigkeit auf der Brennerachse, da die neue Bahninfrastruktur die Voraussetzung für die Verkehrsverlagerung auf die Schiene darstellt“, so der Landeshauptmann.
„Schlussendlich ist es uns gelungen, alle Forderungen durchzusetzen, die wir in den vergangenen Monaten auf verschiedenen Ebenen eingebracht haben“, zeigte sich der Landeshauptmann erfreut.
In der Vereinbarung sind demnach die 4,14 Milliarden Euro an Investitionen festgeschrieben, mit denen im 30-jährigen Vertragszeitraum die Verkehrsachse zwischen Brenner und Modena verbessert werden soll. Das Baumaßnahmenpaket umfasst die dritte dynamische Fahrspur zwischen Bozen Nord und Verona (über eine Milliarde Euro), die dritte Fahrspur zwischen Verona und Modena (740 Millionen Euro) sowie Maßnahmen in Bozen und im Unterland (Beitrag von 200 Millionen Euro).
Vorgesehen sind zudem neue Lärmschutzwände im gesamten Autobahnabschnitt, für deren Bau insgesamt 230 Millionen Euro reserviert sind, sowie umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an Raststätten, Tankstellen, Parkplätzen und Servicezentren (insgesamt 270 Millionen Euro). Auch in die Sanierung von Überführungen (250 Mio. Euro), den Bau von Parkplätzen (70 Mio. Euro) sowie die außerordentliche Instandhaltung von Viadukten und anderen Kunstbauten (430 Mio.) soll investiert werden.
Die Umweltmaut, für deren Einführung es heute grünes Licht gab, soll zur Verbesserung der intermodalen Infrastruktur herangezogen werden, darunter der Bau des Verladebahnhofs Isola della Scala bei Verona sowie jener von Trient und Valdaro in Mantua (insgesamt 250 Millionen Euro).
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