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Grünes Chaos

Tobias „Tobe“ Planer

Die Südtiroler Grünen distanzieren sich von drei angeblichen „Rechtsextremisten” auf der EU-Wahlliste – die nationale Mutterpartei spricht von „ungerechtfertigten Vorwürfen”.

Mit Erstaunen“ – so der Co-Vorsitzende Tobe Planer — haben die Grünen am Samstag erfahren, dass drei Kandidaten auf der Liste Europa Verde einen Unterstützerkreis aus der rechtsextremen Szene haben sollen. Es handelt sich um Mario Canino, Giuliana Farinaro und Elvira Vernengo, allesamt Kandidaten im Wahlkreis Süditalien, die dem von einem ehemaligen MSI-Angehörigen gegründeten „Fronte Verde“ angehören und unterstützt werden.

„Wir haben bei den europäischen und den italienischen Grünen umgehend Aufklärung des Sachverhalts eingefordert. Wir haben in Erfahrung gebracht, dass die beiden Kandidatinnen aus dem Umfeld des Movimento 5 Stelle stammten, als sie auf die Liste in den Wahlkreisen Süd und Inseln gesetzt wurden. Die Tatsache, dass die weitere politische Herkunft der Kandidatinnen nicht geprüft wurde, ist in unseren Augen eine grobe Fahrlässigkeit“, so Planer. Als bekannt wurde, dass die beiden Kandidatinnen vom Fronte Verde unterstützt wurden, habe man sie sofort zum Rücktritt von der Kandidatur aufgefordert. Die italienischen Grünen hätten sofort auf ihre antifaschistische Grundhaltung verwiesen und sich gegen jegliches rechte Gedankengut ausgesprochen. Eine der Kandidaten habe am Sonntag ihren Rückzug von der Kampagne bekannt gegeben, von den anderen werde dieser Schritt ebenfalls erwartet, unterstreicht der Co-Vorsitzende der Südtiroler Grünen.

Brisant: Die nationale Mutterpartei spricht auf der eigenen Homepage von „ungerechtfertigten Vorwürfen” gegen die drei Kandidaten, die wohl von Pippo Civati (Possibile) in Umlauf gebracht worden seien. Civati gehörte bis vor kurzem selbst zum Unterstützerkreis der Grünen-Liste. „Hier werden Menschen an den Pranger gestellt, ohne dass ihnen die Möglichkeit eingeräumt wird, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Das ist schlimmer als in den autoritärsten Regimen”, so die nationalen Grünen.

Demnach sei Mario Canino einst bei Rifondazione Comunista gewesen und als erklärter Antifaschist von Faschisten tätlich angegriffen worden, Giuliana Farinaro und Elvira Vernengo seien zwei engagierte Umwelt- und Tierschützerinnen. Beide würden sich als „Linke” bezeichnen, so die nationalen Grünen. (mat)

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