Du befindest dich hier: Home » Südtirol » „Zucht hat sich erledigt“

„Zucht hat sich erledigt“

Irene Stafler hat beim vermeintlichen Wolfsangriff in Mauls elf wertvolle Schafe verloren. Warum sie nun die Zucht aufgeben will.

von Markus Rufin

Der Schock sitzt noch tief bei Irene Stafler. Auch zwei Tage nach dem vermeintlichen Wolfsangriff auf ihre Jura-Schafe in Mauls ist sie von ihrer Entscheidung überzeugt, die Schafszucht aufzugeben: „Wir haben seit 18 Jahren Schafe gezüchtet, hatten ein super Zuchtmaterial, aber jetzt sind die meisten Tiere tot. Die gesamte Zuchtarbeit müsste man neu aufbauen. Wozu sollten wir jetzt nochmal anfangen?“

Zur Erinnerung: Am Sonntag wurden in Mauls, in der Nähe der Burg Welfenstein, fünf Schafe gerissen. Weitere sechs wurden notgeschlachtet, ein Schaf ist verschwunden. Der Schaden beläuft sich geschätzt auf 6.000 Euro.

Obwohl der DNA-Beweis noch fehlt, deutet alles darauf hin, dass die drei Wölfe, die bereits zuvor im Wipptal gesichtet wurden, für den Angriff verantwortlich sind. Die erschreckenden Bilder verbreiteten sich in Windeseile in den Medien und in den sozialen Netzwerken und lösten einen Sturm der Entrüstung aus.

Auch Stafler, die Besitzerin der Schafsherde ist überzeugt, dass es sich um einen Wolfsangriff handelt: „Wenn die Tiere verteilt über die ganze Wiese liegen, und drei Schafe völlig schockiert dastehen, dann kann es nur ein Wolf gewesen sein.“

Stafler selbst hat nicht damit gerechnet, dass sie Opfer eines Wolfsangriffes werden könnte. Auch, weil die Wiese, die direkt an der Hauptstraße und somit in Tallage liegt, von einem Holzzaun umgeben ist.

Der Angriff bekräftigte die Hotelierin nun in ihrer Meinung zum Thema Wolf: „Erst vor zwei Wochen war ich bei einer Versammlung in Stilfes. Davor war ich der Meinung, dass das Problem nicht so schlimm sein wird und dass viel Panik gemacht wird. Danach war ich überzeugt davon, dass wir ein Wolfs-Problem haben.“

Lesen Sie in der Dienstags-Ausgabe der TAGESZEITUNG:

Welche Folgen Irene Stadler befürchtet

Das Interview mit Landesrat Arnold Schuler zum Wolfsriss und

Wie sich Naturschützer Andreas Riedl das Zusammenleben von Mensch und Wolf vorstellt.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • andreas

    Nur eine recht dekadente Gesellschaft bürdet seinen Bürgern unbeherrschbare Risiken auf und erklärt den Betroffenen, vom weichen Sofa aus, was sie zu tun haben.
    Es liegt aber anscheinend in der Natur der „nachhaltigen Weltverbesserer“, sich auf Kosten anderer zu profilieren.

    Raubtiere habe in dicht besiedelten Gebieten nichts zu suchen, eine Einsicht, welche seit Jahrtausenden Konsens ist. Die „Rebellen“ der Neuzeit sehen das aber anscheinend anders. 🙂

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen