Du befindest dich hier: Home » News » „Löhne viel zu niedrig“

„Löhne viel zu niedrig“

Das Interview mit SGB-Cisl-Generalsekretär Dieter Mayr zum 1. Mai: über die Schlagkraft der Arbeitnehmer, die Macht der Wirtschaft, die großen Probleme in Südtirol und das Vertrauen in die Landesregierung.

Tageszeitung: Herr Mayr, morgen ist Tag der Arbeit, doch die meisten scheinen sich nicht viele Gedanken darüber zu machen. Hat die Arbeitnehmerbewegung noch eine Schlagkraft?

Dieter Mayr: Ja, ich denke schon, wenn man gut organisiert ist und die Themen passen. Man sieht es zurzeit ja im öffentlichen Dienst, wo jetzt die Verhandlungen starten. Es sind ja doch einige Leute auf die Straße gegangen, um ihrem Unmut und ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Wir sehen zudem in anderen Ländern wie Österreich und Deutschland, dass zuletzt gute kollektivvertragliche Abschlüsse gemacht worden sind. Nach einigen schwierigen Jahren haben wir mittlerweile schon den Eindruck, dass die Leute wieder mehr überlegen und zurückkommen zu den Gewerkschaften, die sie effektiv vertreten.

Bei den öffentlich Bediensteten ist aber auch sehr viele Jahre wenig passiert, sodass sich sehr viel aufgestaut hat, bis es zum Protest kam. Die Kundgebung hätte genauso gut vor zwei Jahren stattfinden können…

Das stimmt – doch es hat etwa Gesetze gegeben, wonach man nicht verhandeln durfte. Aber wie Sie richtig sagen: Mittlerweile hat sich die Stimmung arg aufgeheizt und es ist der Zeitpunkt gekommen, wo man sagt „Wenn nicht jetzt, wann dann?“. Man muss dazusagen, dass die Leute in Zeiten der Krise verstanden haben, dass man nicht wirklich hohe Forderungen stellen kann. Aber jetzt braucht niemand mehr warten.

EIN AUSFÜHRLICHES INTERVIEW LESEN SIE IN DER DIENSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • unglaublich

    Der Kuschelkurs der Gewerkschaften hat eine Verarmung der Arbeiter und Angestellten zwischen 10 bis 20% innerhalb von 10 Jahren verursacht.
    Die Führungspersonen derGewerkschaften sollten angesichts dieser katastrophalen Bilanz sofort zurücktreten und anderen, kämpfenden Leuten die Verantwortung übergeben.

    • meintag

      Es braucht nur eine Reinigung beim ASGB. Diese Gewerkschaft dient nur als Staffage für die deutsche Mehrheitspartei. Die Arbeitnehmer müssen im Zaum gehalten werden wenn Sie auch für das Steueraufkommen massiv beitragen und so Manchen Wasserkopf widerstandslos ertragen.

  • autonomerbuerger

    Dann betreut ihr alle eure alten Angehörigen und eure Angehörigen mit Behinderung selber. Das Pflegegeld schaffen wir ab. Genauso wie Arbeitslosengeld für Landwirtschaft und Gastgewerbe und die Zivilinvalidenrente. 95% der Bürokratie wird aus Angst vor dem Rechnungshof kreiert und schafft viel Frustration. Und überlegt mal, dass von 50.000 Angestellte eine große Anzahl erkrankt wie eben in der Privatwirtschaft auch, die im öffentlichen Dienst müssen bleiben, weil sie nicht in Frührente gehen können wie in der Privatwirtschaft. Also wie jetzt Produktivität?? Mich würde es sehr freuen, wenn ich meine Arbeit unter Bedingungen der Privatwirtschaft machen könnte. Als Mann habe ich von 90% der Benefits des öffentlichen Dienstes nix. Mich fragen ständig private Manager im Rat, so scheiße kann der öffentliche Dienst also gar nicht sein. Ich habe früher lange in der Privatwirtschaft gearbeitet und aus Ideologie beschlossen zu wechseln. Das kann in Geld nicht aufgewogen werden, aber ich seh nicht ein warum ich mich jedes Jahr um einen Teil meines Gehaltes betrügen lassen muss!

    • andreas

      Du bist also aus ideologischen Gründen im Landesdienst und deine Güte kann nicht mal mit Geld aufgewogen werden, richtig so?
      Nichts für ungut, aber wenn jemand so argumentiert, würde ich ihm noch mindestens 10% abziehen.

  • exodus

    @autonomerbuerger Sie haben Ihren Arbeitsplatz, laut Ihrer Aussage, aus Ideologie gewählt. Was ich nicht verstehen kann, wenn Sie sich so unwohl darin fühlen, wechseln Sie doch diesen. Aber so
    schlecht kann es Ihnen doch nicht gehen, denn die Angestellten im öffentlichen Dienst schieben doch
    alle eine feine Kugel mit hundert Begünstigungen, die in der Privatwirtschaft nicht sind!

  • nochasupergscheiter

    Das Geld das hier ausgegeben werden soll zahlt natürlich der Bürger. Zahlen wir also denen die unter 1800 Euro netto im Monat verdienen mit 38 Stunden realer Arbeitszeit pro woche etwas mehr das könnte ich mir schon gut vorstellen. Wenn man hier beginnen würde wär das sicher ok, und das Geld würde an der richtigen Stelle landen…. Alle anderen könnten z. B in die viel besser bezahlte privatwirtschaft wechseln dort sucht man händeringend Leute, und wenn personal fehlt würdean vielleicht endlich mal einen wirklichen Bürokratieabbau zustande bringen…

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen