„Dorfmann ist unser Freund“
FI-Chefin Michaela Biancofiore lüftet das Geheimnis um den Wahlpakt mit der SVP – und fordert von Philipp Achammer und Co. eine Gegenleistung ein.
Von Matthias Kofler
„Italien, wach auf!“
Unter diesem Slogan zieht Forza Italia in den anstehenden EU-Wahlkampf. Am Montag stellte die regionale Koordinatorin Michaela Biancofiore im Rahmen einer Pressekonferenz die Eckpunkte der Wahlkampagne vor. Demnach soll die EU-Wahl am 26. Mai einen Machtwechsel in Italien einleiten. Dies habe sie auch Lega-Chef Matteo Salvini erläutert, sagte die FI-Kammerabgeordnete. „Ich habe ihm gesagt: Matteo, die Leute wollen Mitterechts aus Forza Italia, Lega und Fratelli d‘Italia an der Regierung – und ein Ende der Zusammenarbeit zwischen Lega und 5 Stelle.“
Biancofiore äußerte sich auch zum Wahlbündnis mit der SVP. Sie selbst habe diesen Pakt vorgeschlagen, erinnerte die FI-Koordinatorin. Nun gehe es darum, das technische Tajani-Abkommen zu einem „richtigen politischen Abkommen“ auszubauen. „Wir schenken der Volkspartei einen Sitz“, lüftet Biancofiore das Geheimnis um den Inhalt des Pakts.
Ansonsten hätte die SVP keine Möglichkeit gehabt, wieder ins EU-Parlament einzuziehen. Der PD sei als Partner ausgeschieden, die Lega habe „nicht einmal im Traum“ daran gedacht, einen Sitz abzutreten – und ein Bündnis mit Fratelli d’Italia sei auch „wenig realistisch“ gewesen. „Wir hätten auch ohne SVP die vier Prozent erreicht“, unterstrich die Kammerabgeordnete und forderte vom Edelweiß eine Gegenleistung ein. Das neue politische Abkommen müsse demnach die Unterstützung der SVP für einen Mitterechts-Bürgermeister in Bozen – und damit das Aus von Renzo Caramaschi vorsehen.
Biancofiore stellte auch ihren Spitzenkandidaten, den Trentiner Ex-LH Maurizio Malossini, vor: „Unser Kandidat heißt nicht Dorfmann. Er ist zwar unser Freund, aber im Wahlkampf sind wir loyale Gegner“, sagte sie. Malossini habe „noch nie eine Wahl verloren“ und werde das „auch jetzt nicht tun“. Der Ex-LH bezeichnete sich als „Europäer und Autonomist“.
Am Sonntag kommt Parteichef Silvio Berlusconi nach Bozen. Dieser will sich das Meisterschaftsspiel zwischen dem FC Südtirol und seinem Verein Monza ansehen und für Forza Italia die Werbetrommel rühren.
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Kommentare (23)
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erich
Liest man den Artikel durch dann merkt man sofort aus welchem Holz die TZ geschnitzt ist. Hier wird eine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen und eine Schlagzeile gemacht. Es scheint, dass der wirkliche Kriegsschauplatz hinter den Kulissen zwischen TZ und Athesia stattfindet.
tiroler
Blödsinn! Fakt ist, dass der svp für ihren sitz nichts zu minder ist. Mit Biancofiore und Mussolini zu kandidieren ist eine Schande! Die SVP soll sich schämen und noch mehr diejenigen, welche sie diesmal wählen!
besserwisser
@tiroler: zu minder ist das falsche wort. sie haben lokal den pd abgeschossen und sich dann gewundert dass sie ihnen nicht mehr den platz auf der nationalen liste für den herbert dorfmann spnedieren wollten. mit der lega haben sie sich doch nicht getraut und dann hat man halt das kleinste übel genommen.
blöderweise sind da mehrfach verurteilte herren wie berlusconi, malossini usw. , eine biancofiore usw. auch dabei. die mussolini haben sie erst zum schluss aus dem hut gezogen, das haben sie bei der vereinbarung wahrscheinlcih nicht gewusst.
aber anstatt wie anständige tiroler zu sagen wie es ist, und demütig trotzdem um die bitte im sinner einer vertretung in brüssel zu bitten glauben sie mit präpotenten rundumschlägen gegen die opposition, gegen die medien, und gegen alle die was sagen die situatuion zu rette.
deswegen ist zu minder meiner meinung nach das falsche wort. ich glaube sie sind einfach vollkommen weltfremd und sind so weit vom volke weg wie noch nie!
trotzdem wird wohl nicht allzuviel passieren, der herbert dorfmann wird maximal 20.000 Stimmen von den ca. 85.000 die er beim letzten mal hatte verlieren. damit wird er wieder 5 jahre in brüssel sein.
pingoballino1955
Da ist Dorfmann und die gesamte SVP der FI wohl VOLL auf den Leim gegangen!!!! Biancofiore führt euch vor ,das habt ihr „gut“ gemacht!
besserwisser
profis am werk!
morgenstern
Und ich dachte die SVP ist zumindest volkstumspolitisch längst schon ganz untern angekommen, aber wie man sieht es geht noch tiefer.
Doch keine Sorge, mit der altbewährten Beitrags- und Subventionsmaschinerie wird man die ausgerissenen Wahlschafe schon wieder auf Kurs bringen.
ostern
In der EU nur wegen Bauern und Hoteliere.
Als Arbeitnehmer habe ich noch nie einen Nutzen
daraus gezogen. In der SVP wird die soziale
Gerechtigkeit immer kleiner geschrieben.
Wenn das die Freunde von Dorfmann und der SVP sind,
dann GUTE NACHT!