Wirth Anderlans Team
Die 54. Bundesversammlung spricht sich für das Führungsquartett Wirth Anderlan, Des Dorides, Zemmer und Roner aus.
Die Schützen haben bei der Neuwahl der Bundesleitung am Samstag klar gezeigt, dass sie ihrem neuen Landeskommandanten den Rücken stärken wollen. Jürgen Wirth Anderlan wurde mit 160 von 167 abgegebenen Stimmen zum neuen Kommandanten gewählt, das sind 95,8 Prozent.
Der ehemalige Meraner Hauptmann Renato Des Dorides konnte 154 von 166 abgegebenen Stimmen – 92,8 Prozent – auf sich vereinen und ist damit Wirth Anderlans Stellvertreter. Egon Zemmer wurde mit 155 von 167 Stimmen zum Bundesgeschäftsführer gewählt, Franzjosef Roner wurde mit 158 von 166 als Bundeskassier bestätigt.
Applaus für Elmar Thaler
Nun wird im Südtiroler Schützenbund eine neue Ära eingeläutet, nachdem Elmar Thaler als Landeskommandant nicht mehr zur Verfügung stand. Dieser erntete einen lang anhaltenden stehenden Applaus. Thaler war 8 Jahre Landeskommandant der Schützen, 17 Jahre in der Bundesleitung, davon 3 Jahre als Schriftleiter der Tiroler Schützenzeitung und 6 Jahre als Bundesgeschäftsführer.
Italien, der Klotz am Bein
Thaler ging in seiner Rede darauf ein, dass „die Zugehörigkeit zu Italien immer mehr zum Klotz am Bein wird, nicht nur in der Wirtschaft, nicht nur im politischen Leben, mittlerweile auch im Kulturleben“. Und er fuhr fort: „Nicht Italien, das unsere Heimat vor 100 Jahren geraubt hat, soll sagen, wie unsere Zukunft auszusehen hat, sondern wir selbst!“ Und er ist überzeugt, dass „unsere Lösungsansätze europäischer sind als jene eines zentralistischen Nationalstaates, der bis heute keine Gelegenheit auslässt, uns Lehr’ und Weis’ zu erteilen.“
Geordnete Struktur
Der scheidende Landeskommandant Elmar Thaler schloss seine Rede mit den Worten: „Haltet weiter treu zusammen, stellt immer das Einende vor das Trennende, und unterstützt auch die neue Führung vertrauensvoll und nach Kräften. Wir übergeben einen soliden Verband, mit einer soliden Kasse, mit einer geordneten Struktur. Wir müssen nur mehr unseren Einsatz und unseren Enthusiasmus einbringen, und der Schützenbund wird blühen wie eh und je.“
Dank an Freunde
Thaler dankte seinen Mitarbeitern in der Bundesleitung, die ihm treue und tatkräftige Weggefährten waren: „Insbesondere dem Bundessekretär Richard Andergassen, all jenen, die seit weit über einem Jahrzehnt engstens mit mir zusammengearbeitet haben, Efrem Oberlechner, Margareth Lun, Günther Mairhofer, aber auch Verena Geier und Werner Oberhollenzer.“ Letztere blickten in ihren Tätigkeitsberichten auf ein umfangreiches Jahr zurück und kündigten an, zukünftig in die zweite Reihe zu treten. Der Obmann des Herz Jesu Notfonds Paul Bacher gab Rechenschaft über die geleistete Tätigkeit.
Verteidigung der Identität
Wirth Anderlan zollte der Leistung seines Vorgängers großen Respekt und sieht es nun als Herausforderung an, Thalers Erbe gut fortzuführen. Wirth Anderlan präsentierte sich selbstsicher und meinte: „Die Verteidigung unserer Werte, unserer Identität und unserer Sprache, spontane Nachbarschaftshilfe und solidarische Aufgaben sind die Säulen des Schützenwesens. Und natürlich geht der Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit für unsere Heimat weiter.“
SÜD- TIROL
Er kündigte an, dass er die Pflege der Tiroler Kultur, der Tiroler Tradition und des Väterglaubens hochhalten werde, und fuhr fort mit den Worten, dass die Schützen weiterhin ein Garant dafür bleiben werden, dass „SÜD-“ der Teil bleibt und „TIROL“ das Ganze. „Wir haben ein junges, engagiertes, dynamisches Team, gemischt mit erfahrenen Frauen und Männern. Wir werden auch weiterhin der Fels in der Brandung für alle Tirolerinnen und Tiroler in unserer Heimat sein, wir werden weiterhin dafür kämpfen, dass unsere Heimat fest im Herzen verankert bleibt und nicht in der Brieftasche“, so Wirth Anderlan.
Ärger über römische Politik
In seinen Grußworten überbrachte Landeshauptmann Arno Kompatscher den Dank der Südtiroler Landesregierung für den Einsatz, den die Schützen und Marketenderinnen für die Heimat, für die Bewahrung der Traditionen und für die Stärkung der Volkskultur bringen.
Der Landeshauptmann ergänzte zu den Kritikpunkten am Staat Italien durch Elmar Thaler, dass er noch viele weitere Punkte aufzählen könne. Auch er ärgere sich, was in der römischen Politik oft entschieden werde. Man müsse immer wieder die Autonomie verteidigen.
Die Autonomie sei eine große Errungenschaft und auch nicht immer perfekt. Es sei immer wieder notwendig, diese weiterzuentwickeln und zu verbessern. Das sei die Aufgabe der Südtiroler Landespolitik. „Autonomie ist Schutz, Weiterentwicklung und Bewahrung unserer Sprache, Kultur und Tradition“, so Kompatscher.
Hervorragende Zusammenarbeit
Die Landeskommandanten Fritz Tiefenthaler und Enzo Cestari überbrachten Grußworte ihrer Schützenbünde und bedankten sich bei der Bundesleitung des SSB, allen voran beim scheidenden Landeskommandanten Elmar Thaler für die hervorragende Zusammenarbeit. Grußworte überbrachten auch der Nationalratsabgeordneten Werner Neubauer, der mit dem Nationalratsabgeordneten und Vertreter im Südtirol-Ausschuss Christian Schandor angereist war.
Ehrung der Kameraden
Der Versammlung ging ein feierlicher Gottesdienst in der Franziskanerkirche voraus, der von Landeskurat P. Christoph Waldner und P. Reinald Romaner zelebriert und von der Musikkapelle Taufers im Münstertal musikalisch gestaltet wurde. Anschließend wurde am Peter-Mayr-Denkmal im Gedenken an die verstorbenen Schützenkameraden ein Kranz niedergelegt und eine Ehrensalve von der Ehrenkompanie Kastelbell abgefeuert.
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Kommentare (6)
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erich
Laut Neubauer sollten die Südtiroler schon seit einem Jahr den Doppelpass haben. Hoffe, dass die Schützen zu ihrer Berufung zurück kehren und sich nicht mehr von STF und Blauen instrumentalisieren lassen.
rolandlang
Die Schützen handeln nach Ihren Statuten, in denen die Förderung der Kontakte zum Vaterland Österreich und zum freien Tirol festgeschrieben ist. Der Doppelpass würde sicher diesen Zielen entsprechen.
Sie handeln gemäß Berufung und Auftrag.
Übrigens Herr erich, erinnern Sie sich noch, welche Partei die Diskussion um den Doppelpass begonnen hat?
erich
Herr Roland Lang sie sollten sich fragen ob die Politik der STF zeitgemäß ist, ein Teil der Wähler hat schon die Flucht ergriffen, das ist noch schlimmer wenn die Freiheitlichen parallel gedrittelt wurden.
rolandlang
Geehrter Erich, wenn ich mir die wirtschaftliche Situation, die politische Situation und die Prognosen des italienischen Staates anschaue, ist die Politik der STF ohne jeden Zweifel zeitgemäß.
Schauen Sie sich doch um- die Globalisierung hat den Menschen heimatlos und unsicher gemacht. Viele Völker in Europa kämpfen heute für ihre Selbstbestimmung, viele Menschen fordern ein Europa der Regionen.
Ist es vielleicht zeitgemäßer, wenn sich in Italien immer mehr Nostalgie zum Faschismus breitmacht?
erich
Ich glaube ihnen, dass dies ihre Wahrnehmung ist, aber dann sollten sie sich fragen wo der Fehler liegt, dass dies immer weniger mit der STF teilen.