Im Flieger nach Brüssel
Matteo Gazzini ist Lega-Spitzenkandidat bei den EU-Wahlen im Mai. Der 33-jährige Bozner Unternehmer und Pilot spricht Portugiesisch, Englisch – aber „nur zwei Sätze Deutsch“.
Von Matthias Kofler
Für Rita Mattei ist sein Vorname – Matteo – schon einmal ein gutes Omen. „Er heißt gleich wie unser ,Capitano’ Salvini“, so die Landtagsvizepräsidentin.
Die Südtiroler Lega stellte gestern im Hotel Laurin ihren Spitzenkandidaten für die EU-Wahlen im Mai vor. Es ist dies der 33-jährige Agrarunternehmer Matteo Gazzini. Der gebürtige Bozner lebte acht Jahre lang in den USA, wo er Mathematik und Luft- und Raumfahrttechnik studierte – bislang noch ohne Abschluss. Zudem ist er gelernter Pilot. Seit einem Jahr ist Gazzini wieder in Südtirol und arbeitet für den Familienbetrieb „Maso Renner“ in Steinmannwald. Südtirol liege ihm sehr am Herzen, sagte der Spitzenkandidat. Sollte er es ins Europaparlament schaffen, wolle er sich dort für das gesamte Territorium und für alle drei Sprachgruppen einsetzen.
„Wir als Lega sind nicht antieuropäisch und auch nicht europaskeptisch“, stellte Gazzini klar. „Wir sind nicht gegen Europa, sondern gegen dieses Europa der Bürokraten. Wir wollen Europa nicht abschaffen, sondern es verbessern.“
Ein besonderes Augenmerk legt der Bozner, der vor einem Jahr im Wahlkreis der Auslandsitaliener bereits für das römische Parlament kandidiert hat, auf die Bekämpfung der illegalen Migration. „Wenn ich nach Brüssel komme, will ich von dort aus die furchtbare Situation im Bozner Bahnhofspark in Angriff nehmen. In den USA habe ich mit allen möglichen Typen und Religionsgruppen zusammengelebt. Ich bin kein Rassist. Wir müssen aber die illegale Migration nach Europa ein für alle Mal stoppen“, so der Leghista. Seine Partei behandle Einwanderer „mit Würde“. Niemand wolle mit dem Gewehr auf die Migranten losgehen. Die Politik müsse sich jedoch zuerst einmal um die heimische (italienische) Bevölkerung und deren Bedürfnisse kümmern, erst danach kämen „die Afrikaner, Chinesen, Japaner usw.“
Gazzini spricht Englisch und Portugiesisch, aber – nach eigener Auskunft – „nur zwei Sätze Deutsch“. Das reiche, um sich in Deutschland ein Essen zu bestellen. „Alles andere übersetzt mir meine Freundin, die sehr gut Deutsch kann“, so der Lega-Spitzenkandidat für die EU-Wahlen.
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Kommentare (9)
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andreas
Die Chinesen, welche hier sind, arbeiten mehr als die Einheimischen, sind höflich und haben sich so gut wie nie etwas zu schulden kommen lassen. Und die Japaner kann man an einer Hand abzählen.
Und in Brüssel sich für den Bozner Bahnhofspark einzusetzen ist so annähernd das Dümmste, was ich bis jetzt zu den Europawahlen gehört habe. Vielleicht sollte ihm jemand sagen, dass das Viertel umgebaut wird.