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„Woher das Geld nehmen?“

Josef Tschöll

Für die SVP-Wirtschaft sind die Forderungen der Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes nach einer Lohnerhöhung von mindestens zehn Prozent schwer vorstellbar.

„Eine geforderte zehnprozentige Lohnerhöhung würde laufende Mehrkosten von rund 150 Mio. verursachen. Im Haushalt 2019 sind gerade noch 14% für Investitionen vorgesehen. 2001 beliefen sich die Mittel für Investitionen noch auf 35 %. Setzt sich dieser Trend fort, laufen wir Gefahr in 15 Jahren keine Mittel mehr für Investitionen zu haben. Verschlimmert wird diese Situation zudem durch die kontinuierlich steigenden Kosten für Sanität und Pflege. Investitionen sind aber dringend nötig, damit Südtirol wettbewerbs- und zukunftsfähig bleibt!“ betont Josef Tschöll der Vorsitzende der SVP-Wirtschaft.

Zudem müssen Lohnerhöhungen mit Produktivität und Effizienz einhergehen so Tschöll. Wenn gefordert werde, die Löhne zu erhöhen, weil die Lebenshaltungskosten gestiegen seien, muss auch berücksichtigt werden, dass dadurch die Preise erneut nach oben getrieben werden.

„Unverständlich ist die Haltung des grünen Abgeordneten Hans Peter Staffler, denn er fordert lautstark Gehaltserhöhungen für den öffentlichen Dienst, ohne zu erklären, woher die Mittel dafür kommen sollen. Scheinbar hat er vergessen, dass er bis vor kurzem Generaldirektor der Landesverwaltung war und in dieser Position maßgeblich mitgestalten konnte! “, bemerkt Josef Tschöll.

Die Forderung nach mehr Gehalt sei legitim, es gelte aber auch zu diskutieren, wo Mittel für die Finanzierungen freigemacht werden können, so Tschöll. Leider sei es in Südtirol so, dass jede auch nur angekündigte Kürzung von Beiträgen postwendend kritisiert und als Tabubruch gebrandmarkt werde.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (15)

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  • unglaublich

    Wie wär’s mit der Erhöhung der IRAP Herr Tschöll? Das Geschenk an die Unternehmer ist sehr schönes gewesen.
    Wie wär’s mit der Beschränkung von Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmer und dafür mehr Steuern zahlen?
    Wie wär’s mit der richtigen Besteuerung von Einnahmen in der Landwirtschaft?
    Wie wär’s, wenn die Erhöhung der Löhne von Spitzenverdienern endlich mal eindämmt. Einfach nur um das Fußvolk nicht ganz für dumm zu verkaufen.
    Noch andere Vorschläge!

    • pingoballino1955

      Herr Tschöll spricht von Finanzierbarkeit,für eure Lobbys war und ist bis heute immer genügend Geld da. Wo sind die 8,6 Millionen hingewandert??? Wo ein Wille da ein Weg,leider nicht für die Arbeitnehmer-Angestellten-Rentner/innen und Behinderte,die haben keine starke Lobby! Der obige Kommentator:“ unglaublich“ zeigt ihnen ja auf,was man tun muss um das längst fällige finanzieren zu können!!!! Hören sie auf das Volk für dumm zu verkaufen,es kann nämlich auch denken und rechnen.

  • unglaublich

    A ja und Lohnerhöhungen müssen ja mit Effizienz und Produktivität einhergehen. Dann müsste die letzte Wirtschaftskrise, die „Wirtschaftsakteure“ tragen ja so große Verantwortung für das Gelingen, zur Verarmung dieser Kaste geführt haben, oder?

  • sepp

    Wen i den typ schun sich do gehört amol gstreikt no werden sie an weg schun finden s geld schun finden für a lohnerhöhung kenn lei die politiker und direktoren gehälter kürzen für dei wos ehrlich orbaten isch koan geld für die sesslfurzer isch ginui

  • annamaria

    Rückzahlungen von Altmandataren würden dies finanzieren!
    Allerdings 10% ist etwas viel. An Lohnerhöhungen in der Privatwirtschaft angleichen und die Managergehälter reduzieren!

  • stanislaus

    Vielleicht sollte man den Export weniger fördern und dafür die Südtiroler Arbeiter insgesamt besser bezahlen, damit sie sich die Produkte der südtiroler Wirtschaft wieder leisten können. Wenn es heute einer Familie nicht mehr möglich ist ein Eigenheim zu finanzieren, dann wird es auch der Wirtschaft nicht mehr lange gut gehen… Herr Tschöll hat leicht grinsen… mit wieviel muß er wohl monatlich auskommen?

  • criticus

    Herr Tschöll, bezüglich des ehemaligen Generaldirektors und heutigen Grünen-Abgeordneten Hans Peter Staffler haben Sie recht. Warum aber erheben Sie die mahnende Stimme nicht, wenn Abteilungsleiter überbezahlt und mit Prämien überhäuft werden, während die „normalen Landesangestellten“ seit gut 10 Jahren keine Aufbesserung bekommen haben? Beim Pensionsfond der Politiker haben Sie auch geschwiegen! Normalerweise ist es für die Wirtschaft wohl besser, wenn mehrere Arbeiter einen gerechten Lohn bekommen. Oder?
    Diese niveaulose Presseaussendung hätten Sie sich sparen können! Oder wollten Sie nur ihren Senf dazugeben?

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