Arm & Reich
Im Landtag sitzen Abgeordnete mit null Einkommen. Und solche, die über 230.000 Euro verdienen. Die Liste der Neo-Mandatare.
von Matthias Kofler
Die Neo-Landtagsabgeordneten haben, wie vom Staatsgesetz her vorgesehen, auf der Homepage des Hohen Hauses ihre Jahreseinkommen von 2017 veröffentlicht. Mit den vorliegenden Daten widerlegen die Volksvertreter seber die Behauptung, wonach Politiker in der Privatwirtschaft deutlich mehr verdienen würden als im Landtag. Denn: Nur zwei von 18 neuen Abgeordneten haben ein Jahreseinkommen von mehr als 100.000 Euro brutto erklärt. Ein gewöhnlicher Mandatar im Landtag verdient gut 120.000 Euro brutto. Der Top-Verdiener der Neo-Mandatare ist Franz Ploner vom Team Köllensperger. Der Primar und ärztliche Leiter am Krankenhaus Sterzing erklärte im Jahr 2017 ein besteuerbares Einkommen von beneidenswerten 239.152 Euro brutto. Mit deutlichem Abstand auf den zweiten Platz landet der Grüne Hanspeter Staffler: Dieser erklärte in seinem bisherigen Job als Generaldirektor des Landes ein Jahreseinkommen von 139.112,08 Euro brutto. Dazu kommen Pensionsabgaben von gut 30.000 Euro brutto.
Die restlichen 16 Neo-Abgeordneten verdienten in ihrem bisherigen Job weitaus weniger: So kam Lega-Landesrat Massimo Bessone im Jahr 2017 auf ein Einkommen von 31.222 Euro brutto, die Jungpolitikerin Jasmin Ladurner, die in Bayern arbeitete, kam auf 33.699 Euro brutto. Überdurchschnittlich gut verdienten SVP-Fraktionssprecher Gert Lanz (82.237 Euro brutto), der Grillino Diego Nicolini (74.215,91 Euro brutto) sowie der Bozner PD-Stadtrat Sandro Repetto (86.490 Euro brutto).
Doch es gibt auch Volksvertreter, die arm wie Kirchenmäuse sind: So erklärte der Landwirt und Obmann der Freiheitlichen Andreas Leiter Reber im Jahr 2017 kein besteuerbares Einkommen. Leiter Reber sagt, dass es sich hierbei um eine technische Panne bei der Übermittlung der Daten handeln müsse. Er könne sich erinnern, ein Einkommen von 60.000 Euro deklariert zu haben.
Krass ist auch der Fall des Unternehmers des Teams Köllensperger, Josef Unerholzer: Laut Steuererklärung verdiente er im Jahr 2017 gerade einmal 2.946 Euro brutto. Aufs Monat gerechnet sind das weniger als 200 Euro brutto. Dementsprechend zahlte Unterholzer auch fast keine Steuern.
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Kommentare (15)
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pingoballino1955
Ich wundere mich warum der Lanz 2017 so überdurchschnittlich gut verdient hat???? Natürlich nicht,ich weiss warum!!!!
carlotta
Ein Landwirt mit 0 Einkommen?!?! grübel, grübel , warum sitzt der eigentlich in der Opposition?
schwarzesschaf
Wie dumm ist südtirol wenn jemand soviel geld mit den verkauf der firma verdient hat dann braucht er auch nicht mehr arbeiten denn er kann von seinem versteuerten Gewinn leben. Und recht hat er man wäre ja blöd und würde bis zum tod arbeiten wenn man geld genug hat , so krank sind nur hoteliers die meinen sie nehmen was mit