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„Sieg der Vernunft“


Der Landtag hat überraschend einen Antrag des Teams Köllensperger zur Ötzi-Verlegung angenommen. Dadurch wird die Landesregierung dazu verpflichtet, eine weitern Studie durchzuführen, bevor der Mann aus dem Eis verlegt wird.

von Markus Rufin

„Keine Verschiebung des Ötzi-Museums ohne nachgewiesene gesamtwirtschaftliche Vorteile für die gesamte Stadt Bozen“. So lautet der Beschlussantrag des Teams Köllensperger, der gestern im Landtag behandelt wurde – und etwas überraschend angenommen wurde.

Doch von Anfang an: Ausgangspunkt des Antrages war natürlich die Verlegung des Archäologiemuseums, die in den letzten Wochen thematisiert wurde.

Eine nicht verbindliche Studie des Landes kürte das Virgl-Projekt von Renè Benko zum Sieger. Das Land entschied sich aber diese Woche dazu, keine Entscheidung zur Verlegung zu treffen.

Laut Paul Köllensperger sei das auch gut so, denn im Beschlussantrag fordert der Fraktionssprecher des TeamK: Eine Entscheidung über die mögliche Verlegung des Archäologiemuseums soll nur im Rahmen eines zukunftsweisenden Projekts für die gesamte Stadt und nur auf der Grundlage einer wissenschaftlichen und unabhängigen Analyse getroffen werden.

Mit dem Antrag wurde die Landesregierung dazu beauftragt, die Verlegung erst dann vorzunehmen, wenn eine solche Studie durchgeführt wurde. Sollte nach Erstellung der Studie kein vorliegendes Projekt gesamtwirtschaftliche Vorteile für die ganze Stadt mit sich bringen, soll das Ötzi-Museum an seinen heutigen Standort bleiben.

In der Debatte stellte sich gleich zu Beginn heraus, dass alle Abgeordneten grundsätzlich mit dem Antrag einverstanden sind. So betonte etwa Sandro Repetto, dass der kulturelle Aspekt Vorrang gegenüber dem wirtschaftlichen Aspekt haben müsse. Sämtliche Parteien betonten, dass Ötzi ein wichtiges Juwel für die Stadt sei und als Touristenmagnet große Auswirkungen auf die Stadt habe.

Die SVP und die Landesregierung hatten angekündigt, gegen den Antrag zu stimmen. Wie Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Debatte erklärte, sehe er sich durch den Antrag und die Debatte in seiner bisherigen Arbeit bestätigt. Man werde nun alle Vorschläge prüfen und erst dann entscheiden. SVP-Fraktionssprecher Gert Lanz erklärte, dass der Antrag bereits das Ergebnis einer geplanten Studie vorwegnehme, einen bestimmten Standort. Daher könne man dem nicht zustimmen.

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Kommentare (10)

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  • andreas

    Genau, und die Studie dazu liefert der HDS…. 🙂

    Die Idee, Ötzi auf den Virgl zu verfrachten, würde jede Volksabstimmung haushoch gewinnen, logistisch wäre der Ort ideal, da dort genügend Platz ist, doch anscheinend haben sich jetzt manche vor den Karren der Bozner Kaufleute spannen lassen und argumentieren mit den kulturellen Werten, so geht also Politik fürs Volk.
    Der derzeitige Standtort ist die denkbar schlechteste Lösung, da das Museum zu klein ist und die Leute bei Regen stundenlang im Freien stehen müssen.
    Aber Bozen ist ja bekannt dafür, dass sie mal reden, dann 10 Jahre nichts tun, dann wieder reden, um 10 Jahre wieder nichts zu tun.

  • vintschger

    Vielleicht kommt jetzt doch noch der Vinschgau in Frage!

  • criticus

    Was ist das für ein Landtag, der jetzt womöglich Jahrelang wegen solch einer Lappalie herumdiskutiert? Haben wir in Südtirol keine anderen Sorgen? Im Grunde geht es ja immer nur darum, dass wenn Ebners Interessen dahinter sind, dann werden normale Entscheidungen komplizierter. Hoffentlich bedankt sich Herr Ebner nun bei Benko für den Flugplatzerhalt.

  • asterix

    @criticus, du triffst den Nagel auf dem Kopf. Der heimliche Landeshauptmann ist der Präsident der Handelskammer. Und den SVP Parteiobmann hat er mit am Gängelband.

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