Weniger Straftaten
Die Zahl der Straftaten in Südtirol nimmt weiter ab. 2017 gab es einen Rückgang von 7,5 Prozent. Rund die Hälfte aller angezeigten Tatverdächtigen waren Ausländer.
von Markus Rufin
Seit Jahren ist die Anzahl der angezeigten Straftaten der Polizeikräfte bei der Gerichtsbehörde rückläufig. Auch 2017 ging die Anzahl der Straftaten deutlich zurück. Das geht aus der ASTAT-Statistik zu den Straftaten im Jahr 2017 hervor.
Demzufolge wurden 2017 15.985 Straftaten von den Polizeikräften angezeigt. 2016 waren es noch 17.278 Straftaten. Das entspricht einem Rückgang von 7,5 Prozent. Damit bestätigt sich der Trend der letzten Jahre, wonach die angezeigten Straftaten im Verhältnis zur Bevölkerungszahl abnehmen.
Noch 2013 wurden je 1.000 Einwohner knapp 35 Straftaten in Südtirol begangen. Mittlerweile liegt dieser Wert bei 30,4. Damit wird der gesamtstaatliche Wert im Jahr 2017 von 40,1 Straftaten je 1.000 Einwohner deutlich unterschritten. Aber auch national sind die angezeigten Straftaten rückläufig.
In Südtirol wurde in den Jahren 2008 bis 2016 jedoch ein Anstieg von angezeigten Straftaten verzeichnet. Vor elf Jahren wurden rund 13.800 Straftaten angezeigt. 2017 waren es rund 400 mehr.
Mit Abstand am häufigsten werden Diebstähle angezeigt. 2017 wurden 7.882 Fälle zur Anzeige gebracht. Das entspricht einem Prozentsatz von 49,3 Prozent aller Straftaten. Auch hier ist ein prozentueller Rückgang von 7,6 Prozent zu verzeichnen.
Das hängt vor allem damit zusammen, dass Diebstähle mit besonderer Geschicklichkeit (-27,4 Prozent) und Ladendiebstähle (-18,3 Prozent) stark zurück gegangen sind. Diebstähle durch Wohnungseinbrüche (+13,9 Prozent) und Einbrüche in abgestellte Autos (+4.9 Prozent) haben dagegen zugenommen.
Einen starken Anstieg gab es auch bei den Sexualverbrechen. Während 2016 noch 48 Sexualverbrechen angezeigt wurden, waren es 2017 bereits 79.
Auch Raubfälle haben im Vergleich zum Vorjahr um über 22 Prozent zugenommen. Cyberkriminalität, Computerdelikte und Sachbeschädigungen haben dagegen abgenommen.
Die sogenannten Bluttaten, die vorsätzliche und fahrlässige Tötung, versuchter Mord, Schläge, vorsätzliche Körperverletzung und Sexualverbrechen beinhalten, sind um 4,3 Prozent gestiegen. 2017 wurden 867 Bluttaten zur Anzeige gebracht.
Die Statistik zeigt auch, dass die Strafverfolgung durchaus effektiv ist. Bei rund einem Drittel aller Straftaten wurde der Tatverdächtige noch im selben Jahr ermittelt. Zudem wurden 876 Straftaten aus dem Vorjahr ermittelt.
Insgesamt wurden 7.187 Tatverdächtigte angezeigt, angehalten oder festgenommen. Im Vergleich zu 2016 sind das etwa 11 Prozent weniger. Vor allem bei den kriminellen Vereinigungen haben die Polizeikräfte deutlich weniger Anzeigen erstattet als noch im Vorjahr. 2016 wurden 148 kriminelle Vereinigungen ermittelt, 2017 nur mehr 17. Auch bei der Cyberkriminalität, bei den Diebstählen, bei Sachbeschädigungen und bei den Bluttaten konnten weniger Täter ermittelt werden.
Von den rund 7.000 Tatverdächtigen, die angezeigt wurden, waren 441 Personen minderjährig. Rund die Hälfte aller Tatverdächtigen (3.615 Personen) hat eine ausländische Staatsbürgerschaft.
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Kommentare (7)
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ostern
Warum nehmen die Straftaten ab?
Ganz klar, die Leute wollen nicht hoffnungslose
und geldverschwenderische Anzeigen vornehmen.
Selbst erlebt!