Gerechtigkeit
„On the Basis of Sex“ versucht als Spielfilm von Ruth Bader Ginsburg zu erzählen.
von Renate Mumelter
„RGB – ein Leben für die Gerechtigkeit“ heißt der Dokumentarfilm, der vor nicht allzu langer Zeit auch in Bozen zu sehen war. Er stellte jene Frau in den Mittelpunkt, die es 1956 geschafft hatte, in Harvard Recht zu studieren und später denkwürdige Prozesse zu gewinnen. Ruth Bader Ginsburg trug entscheidend dazu bei, die Ungleichbehandlung zwischen Männern und Frauen abzumildern.
Der Spielfilm „Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit“ stellt nun Ruth und ihren Mann Martin in den Mittelpunkt der Handlung. Inszeniert wird Privates und Berufliches, der Film führt in Hörsäle, in spannende Gerichtsverhandlungen und zwischendurch auch zu erfreulichen Erfolgen. Und doch schrammt „Una giusta causa“, so der italienische Filmtitel, irgendwie am Ziel vorbei. Denn die Absicht des Films ist gut, der Stoff interessant, aber es passt nicht ganz.
Regisseurin Mimi Leder erzählt konventionell, hat gut besetzt und glaubwürdig ausgestattet. Aber mit der Tatsache, dass in Juristenkreisen viele Worte zu komplizierten Sachverhalten fallen, geht sie nicht eben filmisch um. Es wird viel geredet, dazu kommt ein alles verbrämender Streicher-Soundtrack. Wer sich über den Kampf der exzellenten Juristin informieren möchte, ist in diesem Film sicher nicht falsch. Kinomäßig ist er aber eher Mittelklasse.
„Una giusta causa“ (USA 2018), 120 Min., Regie: Mimi Leder mit Felicity Jones, Armie Hammer. Bewertung: Informativ
Was es sonst noch gibt: Bolzano Filmfestival Bozen (DI bis SO)
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