Die neue Kellerei
Am Samstag wurde die neue Kellerei Bozen in Moritzing feierlich eröffnet. 500 Gäste waren gekommen.
„Momente werden dann zu besonderen, wenn man sie teilt“ – die heutige Eröffnungsfeier der neuen Kellerei Bozen in Moritzing war ein solcher Moment. Gekommen waren rund 500 geladene Gäste aus allen Landesteilen Südtirols, darunter viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Der einzigartige Neubau stellt das neue Wein-Wahrzeichen der Landeshauptstadt dar und bringt die Kellerei Bozen als erste Klimahaus-Wine-Genossenschaft Italiens in puncto Qualität und Nachhaltigkeit einen bedeutenden Schritt voran.
Der anwesende Landesrat für Landwirtschaft und Tourismus, Arnold Schuler, lobte zunächst die herausragende Entwicklung, die die Südtiroler Weinwirtschaft in den letzten Jahrzehnten durchgemacht hat – sozusagen „von der Masse zur Klasse“. National und international werden Rot- und Weißweine aus Südtirol laut Schuler von der Fachwelt geschätzt, wie unzählige Auszeichnungen belegen. Als „geradezu beispielhaft“ für das Qualitätsstreben in der Branche bezeichnet er die Kellerei Bozen, die es mit dem Neubau zudem verstanden habe auf Nachhaltigkeit zu setzen: „Das ist die Richtung, die wir in Südtirol fortsetzen müssen. Qualität heißt heute auch, Erzeugnisse möglichst umweltverträglich zu produzieren. Das gilt auch für den Wein“, ist Schuler überzeugt.
EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann hob den hohen Wert der Außenwirkung hervor: „Die Architektur eines Weinproduzenten repräsentiert die Qualität seines Weins und ist ungemein wichtig für dessen Image. Anhand der neuen Kellerei Bozen sieht man, wie man ein stimmiges Ganzes zwischen der Qualität im Glas und der Qualität in der Architektur herstellen kann“, so Dorfmann.
Wenn Michael Bradlwarter, Obmann der Kellerei Bozen, im Anschluss von einem Projekt sprach, das noch lange nachhallen wird, ist das beileibe keine Übertreibung. Das neue Gebäude ist wegweisend – nicht nur für Südtirol – und stellt die Weichen der Weinproduktion für künftige Generationen. Doch der Reihe nach: „2001 sind die Kellereien von Gries und St. Magdalena miteinander verschmolzen, die Standorte blieben jedoch getrennt.
Hier, am neuen Sitz der Kellerei Bozen, wird diese Zusammenführung nun auch räumlich Realität. Die Produktion, die Verwaltung und die Vinothek – all das haben wir an einem Standort gebündelt“, so Bradlwarter. Besonders freue ihn, dass alle 224 Mitglieder der Kellerei Bozen voll und ganz hinter „ihrer“ neuen Kellerei stehen. „Sie sind es, die tagtäglich mit Leidenschaft, Sachverstand und Respekt vor der Natur in den Weinbergen arbeiten und so den Grundstein für Spitzenweine legen“, erklärt der Obmann.
Im „freien Fall“ zu Top-Qualitäten
Der Neubau am nördlichen Eingang Bozens, im Stadtteil Moritzing, wurde so gestaltet, dass er sich durch seine längliche Form optimal eingliedert in das bestehende Landschaftsbild und doch architektonisch Akzente setzt.
„Von außen ist nur das Verwaltungsgebäude voll sichtbar, das mit seiner Fassade in Form eines stilisierten Rebenblattes aus bronzefarbenem, gelochtem Aluminiumblech einen besonderen Blickfang darstellt. Unter dem mit pilzresistenten Rebsorten bepflanzten Hang befinden sich mehrere Stockwerke, wobei der höchste Punkt der Kellerei auf einer Höhe von knapp 31 Metern liegt“, erläutert Bradlwarter.
Das Herzstück des Neubaus ist die Produktion, die gänzlich vertikal verläuft – also von oben nach unten und damit so schonend ist wie nie zuvor. Angeliefert werden die Trauben an die höchste Stelle des Gebäudes.
Danach gleiten sie mihilfte der Schwerkraft „im freien Fall“ etappenweise weiter bis hin zur Lagerung im Keller. „Weiteres Plus ist der gezielte Ausbau: Durch die vielen separaten Behälter und Tanks, können wir die Eigenheiten von Sorten und Lagen noch besser herausarbeiten“, so Kellermeister Stephan Filippi. Kurzum: „Das Ergebnis der neuen Produktionsweise wird eine weitere Qualitätssteigerung quer durch alle Wein-Linien sein“, betont er.
Erste Klimahaus-Wine-Genossenschaft Italiens
Neben der außergewöhnlichen Architektur und der schonenden, vertikalen Verarbeitungsweise der Trauben, weist die neue Kellerei Bozen ein weiteres Alleinstellungsmerkmal auf: Sie ist nach strengen Klimahaus-Standards erbaut worden und trägt als einzige Genossenschaft Italiens das Klimahaus-Wine-Siegel. Das heißt, dass die Kellerei Bozen besonders auf einen sparsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen achtet.
Ein Beispiel: Vor Ort wird die stabile Bodentemperatur des Hanges genutzt, um die unterirdischen Räumlichkeiten auf natürliche Weise zu kühlen. Das spart Energie und schont die Umwelt.
Führungen und Verkostungen ab sofort möglich
Wer die ersten, zur Gänze am Standort in Moritzing hergestellten Weine verkosten möchte, hat ab sofort die Gelegenheit dazu. „Wir bieten auf Anfrage Führungen für Kleingruppen durch die neue Kellerei samt Verkostungen an. Zudem kann man sich in unserem Weinshop einen Eindruck von unseren Weinen verschaffen. Der Shop ´Vinarius´ ist täglich außer sonntags geöffnet“, erklärt Geschäftsführer Klaus Sparer.
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