„Lage beruhigt“
Das Tief ist abgezogen. Das Landeswarnzentrum hat die Lage in Südtirol auf den Status Zero (Normalzustand) zurückgestuft. Die Niederschlagsmengen und Problemsituationen.
Nach der Aufmerksamkeitsstufe Alfa am Donnerstag hat sich die Situation in Südtirol wieder beruhigt. „Das System hat gut funktioniert, weil wir auf die Prognosen reagiert haben“, sagt Zivilschutzchef Rudolf Pollinger.
Das Ereignis sei richtig eingeschätzt worden, was sich auch an der Aktivität der Freiwilligen Feuerwehren ablesen lasse: Die Landesnotrufzentrale hat seit Donnerstag um 17.00 Uhr bis Freitag um 12.00 Uhr 60 Einsätze gezählt. Am Freitag um 8.00 Uhr früh waren noch 500 bis 1.000 Anschlüsse, aufgeteilt auf ganz Südtirol, ohne Strom, lokal wurden auch Telefonausfälle gemeldet.
In den vergangenen 48 Stunden, fasst Günther Geier vom Landeswetterdienst zusammen, sind 135 Millimeter Schnee in Ulten gefallen, ein Meter Schnee waren es im hinteren Passeier und in Obereggen, die Spanne reicht bis zu sieben Millimeter in Prettau.
Der Schwerpunkt der Niederschlagsereignisse lag in Ulten und Passeier und an der Grenze zum Trentino und Veneto.
Die Windspitzen lagen in den Bergen bei 100 Stundenkilometer, im Tal wurden Windböen mit maximal 50 Kilometern pro Stunde gemessen. Die Niederschläge haben mittlerweile aufgehört, das Wetter hat aufgelockert.
Lawinenaktivität wurde in Schnals und in Pfelders verzeichnet, fasst Lukas Rastner zusammen, einzelne Lawinengingen bis zum Vernagter Stausee ab. Oberhalb der Waldgrenze bleibt die Lawinensituation weiterhin angespannt. Vorsorglich geschlossen bleiben neben den Pässen auch die Straßen im hinteren Schnals und Martelltal sowie in Weißbrunn.
Der Vertreter der Forstabteilung meldet einige Wipfelbrüche und Verlegungen von Straßen und Hofzufahrten durch Bäume, etwa bei Birchabruck und in Gomagoi. In Ulten hat ein Baum bei einem Dach Sachschaden verursacht.
Mittlerweile hat sich die Lage entspannt, wie auch Landesgeologe Volkmar Mair bestätigt, der von einigen kleineren lokalen Ereignisse berichtet, etwa von Steinen, die bis in den Latschander Waal gerutscht sind. Durch Steinschlag verlegt ist die Straße zwischen Lengstein und Barbian, sie wird im Laufe des Nachmittags geöffnet.
Alles wieder im grünen Bereich
Keine Probleme ergaben sich im Bereich Wildbachverbauung, alles liegt im grünen Bereich. Der Vertreter des Hydrographischen Amtes vermeldete einen leichten Anstieg der Pegelstände, die Situation in den Haupt- und Nebengewässern wird aber auch nach dem voraussehbaren Schmelzwasser als unbedenklich eingestuft.
Der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz, Rudolf Pollinger, hat nach dieser Besprechung als Vorsitzender des Landeswarnzentrums mit Vertretern des Landeswetterdienstes, des Lawinenwarndienstes, der Wildbach- und Lawinenschutzverbauung, der Forstabteilung, des Amtes für Geologie und Baustoffprüfung, der Verkehrsmeldezentrale, der Berufsfeuerwehr und der Diensthabenden des Zivilschutzes beschlossen, den Zivilschutzstatus für das ganze Land am Freitag um 13.00 Uhr von Alfa (Gelb) auf Normal (Grün) zurückzustufen.
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