Warnstufe Alfa
Aufgrund der bevorstehenden Niederschläge hat die Agentur für Bevölkerungsschutz für Donnerstag die Aufmerksamkeitsstufe „Alfa“ ausgerufen.
+++ UPDATE 17.00 UHR +++
Für übermorgen werden bis zu 80 Millimeter Niederschlag in 24 Stunden erwartet, die Schneefallgrenze kann unter 1.000 Höhenmeter sinken: Deshalb hat der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger als Vorsitzender des Landeswarnzentrums mit Vertretern des Landeswetterdienstes, des Lawinenwarndienstes, der Wildbach- und, der Lawinenschutzverbauung, der Forstabteilung, des Amtes für Geologie und Baustoffprüfung, der Verkehrsmeldezentrale, der Berufsfeuerwehr und dem Diensthabenden des Zivilschutzes beschlossen, dass der Zivilschutzstatus am Donnerstag (4. April) um 00:00 Uhr bis Freitag (5. April) um 13 Uhr auf den Status Alfa (Aufmerksamkeit) gesetzt. Dies bedeutet, dass ein aus Sicht des Zivilschutzes relevantes Ereignis bevorsteht und eine eingehende Beobachtung erfordert. Behörden, Gemeinden, Betreiber essentieller Dienste und Einsatzkräfte werden im Falle des Status Alfa vorgewarnt und können somit die notwendigen Vorkehrungen treffen.
Landesmeteorologe Günther Geier kündigte bei der Besprechung am Dienstag an, dass am Donnerstag mit einer markanten Südstaulage 20 bis 80 Millimeter Niederschlag zu erwarten sind, die Schneefallgrenze liegt bis Donnerstag bei 1.800 Metern, am Tag des Hauptereignisses sinkt sie Richtung 1.000 Meter, der Wind weht stark bis stürmisch aus Süden. Das Wetter beruhigt sich am Freitag.
Am Donnerstag, meldete Lawinenexperte Lukas Rastner, werde die Lawinengefahrenstufe auf 4 der fünfteiligen Skala gesetzt, größere Lawinen bis ins Tal seien nicht auszuschließen. In Deutschnofen und Welschnofen, wies der Vertreter der Forstabteilung hin, könnten durch die starken Niederschläge Probleme auftreten, da das Gebiet dort zum Teil entwaldet und das Rückhaltevermögen des Waldes herabgesetzt ist. Schwarzenbach und Eggentalbach könnten deshalb größere Wassermengen führen.
Mit Überschwemmungen sei zwar allgemein nicht zu rechnen, aber an den Baustellen in den Bächen könnten Schäden auftreten, betonte der Vertreter der Wildbachverbauung. Eine erhöhte Gefahr bestünde zwar nicht, aber kleinere Rutschungen und Steinschläge könnten sich im Zuge solcher Ereignisse trotzdem ereignen, erklärte Landesgeologe Volkmar Mair.
Wegen der Schneefallgrenze, die unter 1.000 Höhenmeter sinken kann, ist es möglich, dass der Schnee auch Siedlungsgebiete und wichtige Verkehrswege erreichen kann. Dadurch entsteht für die Bevölkerung der betroffenen Gebiete zwar keine unmittelbare Gefahr, jeder Verkehrsteilnehmer sollte aber auf den erneuten Wintereinbruch vorbereitet und jedes Fahrzeug in höheren Lagen mit Winterausrüstung versehen sein.
Die Meldung des Landeswarnzentrums wurde am Dienstag unter anderem an das Regierungskommissariat verschickt sowie an alle Gemeinden (Bürgermeister und Vizebürgermeister), die Führungsstrukturen der Freiwilligen Feuerwehren und anderen Rettungsorganisationen, die Umweltagentur, an die Betreiber des Straßennetzes wie den Landesstraßendienst, die Autobahngesellschaft und den Schienennetzbetreiber RFI.
DAS HABEN WIR BISHER BERICHTET:
In den kommenden Tagen sind in Südtirol stellenweise größere Niederschlagsmengen zu erwarten. „Nach der langen Trockenheit kommt nun der große Regen. Erste lokale Regenschauer werden bereits am Dienstag erwartet. Am Mittwoch regnet es häufiger, vor allem zwischen Ulten und Passeier. Ergiebige Niederschläge schlussendlich am Donnerstag. Aus heutiger Sicht in Summe zwischen 30 und 90 l/m²“, so landesmeteorologe Dieter Peterlin.
Auch die Schneefallgrenze sinkt dabei bis in höher gelegene Täler. „Zunächst liegt sie noch über 1500 m, im Laufe des Donnerstags sinkt sie allmählich gegen 1000 m, stellenweise auch noch tiefer“, so Peterlin.
Die Agentur für Bevölkerungsschutz hat daher für Donnerstag die Aufmerksamkeitsstufe „Alfa“ ausgerufen. Aufgrund der starken Regenfälle ist auf den Straßen Vorsicht geboten. „Am stärksten regnen und schneien dürfte es in den klassischen Südstaulagen, von Ulten über Passeier bis in die Brennergegend. An die 100 l/m2 Niederschlag sind hier aus heutiger Sicht möglich“, so der Landesfeuerwehrverband.
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Kommentare (8)
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brutus
…was ist denn letztes Mal falsch gelaufen?
… bitte Fakten!