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„Eingeschränkte Freiheit“

Julia Unterberger

Der Lega-Gesetzentwurf zur Adoption der befruchteten Eizelle greife erneut das Schwangerschaftsabbruchgesetz an, warnt SVP-Senatorin Julia Unterberger.

„In Verona hat gerade eine Tagung stattgefunden, bei der eine Gruppe reaktionärer Politiker allen Familien ihre Ideen aufzwingen und deren freie Entscheidung einschränken möchte“, meint Julia Unterberger. Vor allem gehe es aber darum, die Entscheidungsfreiheit der Frauen, ob sie ein Kind in die Welt setzen möchten – oder nicht zu beschneiden.

In diesem Sinne wurden auf der Tagung Plastikföten verteilt und von Mord an Kindern gesprochen. In dieselbe Richtung zielt der neue Gesetzentwurf der Lega.“Dabei muss vorrausgeschickt werden, dass die italienische Rechtsordnung es bereits möglich macht, dass eine Mutter das Kind gleich nach der Geburt nicht anerkennt“, erklärt die SVP-Senatorin. „Das Kind wird dann zur Adoption freigegeben. Der jüngste Lega-Gesetzentwurf ist daher überflüssig“

Das gefährliche daran ist, dass er der befruchteten Eizelle eine eigene Rechtsubjektivität zuspricht, die mit der Frau in Konflikt treten kann. Die befruchtete Eizelle würde von der Rechtsordnung geschützt, unabhängig davon ob die Mutter sie austragen möchte und ohne zu berücksichtigen, dass die befruchtete Eizelle ohne den Körper der Frau nicht lebensfähig ist. Damit wird der Frau die Oberhoheit über ihren Körper entzogen, was seit jeher schon das Ziel bestimmter reaktionärer Kreise war.

Und es gibt noch einen weiteren Aspekt: „Wenn bereits eine befruchtete Eizelle zur Adoption freigegeben werden kann, dann wird eine rechtliche Basis für die derzeit verbotene Leihmutterschaft geschaffen“, sagt Julia Unterberger. Die Promotoren des Gesetzes seien dermaßen darauf versessen, die Freiheit der Frauen einzuschränken, dass sie nicht bemerkt haben die rechtliche Grundlage für die Leihmutterschaft zu schaffen, die sie selbst immer bekämpft haben.

Es handle sich um ein rein ideologisches Gesetz, das die Realität nicht berücksichtige: Julia Unterberger stellt die Frage, wer wohl eine befruchtete Eizelle adoptieren würde? Und: Welche Frau würde wohl eine solche zur Adoption freigeben – außer jene, die sich als Leihmutter zur Verfügung stellen möchten? Für die SVP-Senatorin ist klar: „Beabsichtigtes Ziel dieser Gesetzesinitiative ist es, das Gesetz 194 über den freiwilligen Abbruch der Schwangerschaft zu treffen!“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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