OmU bringt’s
Filme in Originalfassung mit Untertiteln sind im deutschen Sprachraum üblich. In Italien weniger.
von Renate Mumelter
Der Filmclub ist in Südtirol der einzige ständige Anbieter von OmU-Filmen. Ich möchte heute auch dazu einladen, denn OmU zahlt sich aus. Film lebt nicht nur von Bild, Musik und Story sondern auch vom Ton, und zum Ton gehören die Stimmen. Mit den Stimmen meine ich nicht jene geliehenen, die hintennach im Studio zum Film eingesprochen wurden. Ich meine die Stimmen jener, die vor der Kamera standen und den Text schauspielend sprachen, egal ob improvisierend oder laut Drehbuch. In Ausnahmefällen gibt es auch Filme, die ohne Originalton entstanden sind. Fellini-Filme zählen dazu. Da wurden die Spielenden manchmal angewiesen, nur die Emotion und die Situation darzustellen und einfach irgendwas zu sagen. Der Text wurde später dazu fabriziert.
Die meisten Filme aber entstehen, indem die Spielenden ihren Text spielend sprechen. Da macht es dann im Kino schon einenUnterschied, ob ich Sean Penns Stimme höre oder jemanden der drüberspricht. Besonders reizvoll ist es, wenn Filme aus sprachfernen Ländern in OmU-Fassung laufen, chinesische Filme zum Beispiel. Das vermittelt eine zusätzliche Dimension. Filmtexte sind meist eher reduziert. Das bedeutet, dass das Auge bei OmU-Fassungen nicht ständig auf Untertiteln ruhen muss, sondern genügend Zeit fürs Bild hat. Bei Sprachen, die halbwegs geläufig sind, fungieren die Untertitel eh nur als Stütze. Der Filmclub bietet OmU-Fassungen immer montags an.
OmU am Montag: Free Solo, The Professor and the Madam, On the Basis of Sex
OmU bei Remembering Baumi: „Night on Earth“ (MI, Bruneck), „Schwarze Katze, Weißer Kater“ mit Gespräch (DO, Meran), „Tulpan“ (DO, Bozen)
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