„Die Narbe bleibt“
Zum 51. Mal hat der KVW die Verwitweten und Alleinstehenden zu einer Tagung eingeladen. Rudi Gamper hat in seinem Festvortrag „Sag’ einfach danke!“ Überlegungen zum Alleinsein angestellt und eigene Tipps und Erfahrungen weitergegeben.
Um die 550 Verwitwete und Alleinstehende aus dem ganzen Land trafen sich im Forum Brixen zur Witwentagung des KVW.
Wie Rosa Purdeller Obergasteiger, Vorsitzende der Interessensgruppe für Verwitwete im KVW, inihren Grußworten betonte, geht es bei der jährlichen Tagung darum, einen gemeinsamen Tag zu verbringen, die Messe zu feiern, Gemeinschaft zu erleben und von einem Vortrag wertvolle Impulse und Ideen mitzunehmen.
Die heilige Messe hielt Josef Stricker, geistlicher Assistent des KVW. In der Predigt ging er auf das Gleichnis des verlorenen Sohns ein und erklärte, dass der Vater für Gott stehe, der den Sohn zwar ziehen lässt, ihn aber nicht abgeschrieben hat. Der ältere und der jüngere Sohnrepräsentieren die Welt, also die Menschen. Aus dem älteren Sohn spricht ein Mensch dem zugemutet wird, sein gesamtes Wertedenken aufzugeben.
Den Festvortrag hielt heuer Rudi Gamper, ehemaliger Mitarbeiter und Koordinator der Rai. Er stellte seinen Vortrag unter den Titel „Sag’ einfach danke!“. Gamper erzählte aus seinem Leben, von schönen und heiteren Momenten, von schlimmen Erfahrungen wie Krankheit und was ihm dabei geholfen hat. Die drei großen Themenbereiche waren die Neugestaltung des Lebens, das Lächeln und die Dankbarkeit. „ Verluste im Leben sind wie eine Wunde, es braucht Zeit zum Heilen, die Narbe bleibt und erinnert an den Verlust“, so Gamper. „Später erinnert die Narbe aber auch an die schönen Dinge, die man zum Beispiel mit dem Partner erlebt hat“. Trotz des Schmerzes kann es gelingen, ja zum Leben zu sagen.
Oftmals helfe der Blick auf andere Schicksale. Es kann eine heilende Wirkung haben zu sehen, wie schlecht es anderen geht. Auch das Wissen, dass nichts ewig dauert und alles ein Ende hat, kann hilfreich sein. So nach dem Motto, dass nach jedem Karfreitag ein Ostern komme.
In seiner Arbeit und in Interviews mit Knechten, Mägden, Kleinhäuslern und Handwerkern hat Rudi Gamper die Erfahrung gemacht, dass jede und jeder ein bemerkenswertes Leben hat. Dies soll einem bewusst sein.
Wichtig und hilfreich sind wandern und spazieren gehen und sich dabei die Zeit nehmen zum Schauen und Wahrnehmen. „Zeit lässt sich nicht aufbewahren und sie lässt sich nicht einfrieren“, sagte Gamper. Das einzige Mittel um Zeit zu haben ist, sie sich zu nehmen.
Gamper machte den Verwitweten und Alleinstehenden Mut, das Alleinsein durch Kreativität und Nächstenliebe zu überwinden. Ein Lächeln und Dankbar sein für das, was man habe, tue gut.
Die Messe wurde vom Männergesangsverein Lana musikalisch umrahmt, danach standen auch einige heitere Lieder auf dem Programm. Am Nachmittag unterhielten Annemarie Schenk und Willi Runggaldier von der Theatergruppe St. Christina die Teilnehmer der Tagung.
Der Vorstand der KVW Interessensgruppe für Verwitwete und Alleinstehende wurde bestätigt:
Ingrid Behrend Winkler
Helga Festini Cucco Schölzhorn
Maria Grunser Holzer
Maria Hafner Schwarz
Berta Heiss Martinello
Adriana Kostner
Puecher Annemarie Schwienbacher
Rosa Purdeller Obergasteiger
Klara Ramoser Unterhofer
Rosa Unterfrauner Tauber
Maria Unterkalmsteiner
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Kommentare (1)
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george
Da wurde im Festvortrag viel Dampf geplodert.