Aron Demetz & Alexander Tinei
Die Galerie Doris Ghetta eröffnet ihr diesjähriges Ausstellungsprogramm mit zwei Einzelausstellungen: Aron Demetz und Alexander Tinei.
Nach seiner Ausstellung im Archäologiemuseum in Neapel im Mai 2018, in welcher Aron Demetz seine bildhauerischen Arbeiten den im Museum vorhandenen klassischen Skulpturen und Gegenständen gegenüberstellte, hat der Künstler im letzten Jahr nun eine Serie von ganz neuen Arbeiten geschaffen, die von der Galleria Doris Ghetta nun in einer Einzelpräsentation gezeigt werden. Aron Demetz entfernt sich mit seinem neuen Werkzyklus wieder von den Anleihen am klassischen Körperbild, und verbindet die Figuration des menschlichen Körpers mit den sichtbaren Spuren seines Produktionsprozesses. So etwa, indem er die Bronze-Gusskanäle an den Körperaußenseiten seiner Skulpturen bestehen lässt, welche wie ein Netz den Körper in spannender Weise erweitern. Teilweise greift Aron Demetz auch wieder auf die bereits erprobte Technik des Verbrennens von Körpers aus Holz zurück. Diesem zerstörerischen Prozess wirkt er jedoch entgegen, indem er die verkohlten Figuren mit Gips überarbeitet. Er belässt die Oberflächen meist rau und scheinbar unbearbeitet, sodass sich die klassische Figuration nicht in der Ästhetik der Form wiederfindet, sondern vielmehr in einer kraftvollen archaischen Sprache des Materials und seiner Eigenschaften, sowie in einem ungezähmten und damit umso eindrücklicheren künstlerischen Herstellungsprozess.
Parallel dazu zeigt der 1967 in Moldawien geborene Alexander Tinei großformatige Bilder. Alexander Tinei realisiert eigens für diese Ausstellung einen komplett neuen Werkzyklus, welcher eine fundamentale Weiterentwicklung zu seinen vorhergehenden Arbeiten darstellt, und doch auf diese inhaltlich und technisch verweist. Die Arbeiten dieser neuen Serie betiteln sich zum Großteil mit „sown by the roadside” Die dargestellten Personen halten fast durchwegs einen Meterstab in der Hand. Die ebenfalls im Titel benannten Wurzeln bestimmen den Bildhintergrund, und definieren den Raum, der die Figuren umgibt. Im Gegensatz zu seinen früheren Arbeiten, in denen sich diese Wurzeln wie sichtbare Venen durch die Körper der Protagonisten gezogen hatten, haben sie sich nun aus den Körpern befreit, und werden zum raumbestimmenden Element. Auf einer symbolischen Ebene verweisen sie, zusammen mit dem Meterstab, auf die Suche des Künstlers nach seiner eigenen Identität und nach seinen kulturellen Wurzeln. Darüber hinaus steht dieser neue Werkzyklus aber auch für eine Beschäftigung mit den Traditionen und Möglichkeiten des Mediums der Malerei an sich. (Sabine Gamper)
Termin: Die zwei Ausstellungen im Dialog werden am 30. März 2019 um 19 Uhr in Pontives Süd 8 eröffnet Vor der Vernissage um 19 Uhr in der Galerie lädt Aron Demetz zu einem Besuch in sein Studio ein. Treffpunkt um 17.48 Uhr in Pontives Nord 13, drei Minuten Gehzeit von der Galleria Doris Ghetta.
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