„Es wird noch schlimmer kommen“
Der Südtiroler NGO-Mitarbeiter Patrick Hafner berichtet über die aktuelle Nothilfe nach dem Zyklon in Mosambik.
Die Sturmkatastrophe in Mosambik hat die Hilfsorganisation Licht für die Welt getroffen wie keine andere. 15 Jahre Aufbauarbeit und Programme im Dienst augenkranker, blinder und anders behinderter Menschen sind unmittelbar von den Verwüstungen betroffen.
„Jetzt müssen wir zusammenhelfen, um das Überleben der verletzlichsten Menschen zu sichern“, so der Südtiroler Landesleiter Patrick Hafner, der zuletzt mit Augenarzt Dr. Philipp Überbacher in Beira und Umgebung im Einsatz war.
Am 14. März ist Zyklon „Idai“ mit voller Wucht auf die Küste von Mosambik geprallt. Die Hafenstadt Beira ist mit ihren 500.000 Einwohnern besonders stark betroffen. Etwa 90 Prozent der Häuser sind stark beschädigt oder zerstört. Das genaue Ausmaß der Katastrophe lässt sich bis heute nicht genau beziffern, zu weitflächig erstreckt sich die epische Spur der Verwüstung.
„Und es wird noch schlimmer kommen: Seit dem Zyklon sind Nahrung und Trinkwasser Mangelware. Die Ernte als Überlebensgrundlage für die nächsten Monate ist in weiten Landesteilen zerstört. Der Ausbruch von Seuchen ist mittlerweile mit den ersten bestätigten Cholerafällen keine Befürchtung mehr, sondern Tatsache“, so Licht für die Welt.
Angesichts der angespannten Lage im Überlebenskampf gibt es wiederholt Unruhen und Proteste in der notleidenden Bevölkerung. In den umliegenden Flüssen schwimmen immer noch die Leichen von Sturmopfern.
Der Südtiroler Patrick Hafner von Licht für die Welt war im vergangenen Jahr mit dem Bozner Augenarzt Dr. Philipp Überbacher in der heutigen Krisenregion in Beira im Einsatz: „Das Ausmaß der Zerstörung ist unvorstellbar. Wo wir noch vor Kurzem blinde und augenkranke Menschen behandelt und zu Hause besucht haben, ist heute nichts mehr. So viele sind gestorben oder haben alles verloren. Jetzt müssen wir zusammenhelfen und alles tun, um das Überleben der verletzlichsten Menschen zu sichern.“
Und das sind vor allem Kinder und Erwachsene mit Behinderungen – nahezu 20 Prozent der Bevölkerung. Sie haben größte Schwierigkeiten, an die Ausgabestellen von Wasser, Nahrung und Medikamenten zu gelangen.
Licht für die Welt stellt daher unmittelbar 320.000 Euro für augenkranke, blinde und anders behinderte Menschen in Mosambik zur Verfügung. Die Hilfsmaßnahmen umfassen einerseits die direkte Nothilfe mit Nahrung und Medikamenten für behinderte Menschen in der Stadt Beira sowie den Provinzen Sofala und Dondo, andererseits den Wiederaufbau und die neuerliche Inbetriebnahme der schwer beschädigten „Licht für die Welt“-Augenklinik in Beira.
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