Tempolimits auf der Autobahn?
Der Ministerpräsident hat Maßnahmenkatalog zur Einhaltung der Stickoxid-Grenzerwert unterzeichnet. Kommen jetzt die Tempolimits auf der Autobahn?
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz ist erfreut, „Der Weg auf der Brennerautobahn ist frei. Nicht für den ungezügelten Verkehr, sondern für die Maßnahmen zur Einhaltung der Stickoxid-Grenzwerte“, schreibt der Dachverband für Natur- und Umweltschutz.
Der Hintergrund:
Ministerpräsident Conti hat seine Unterschrift unter den Maßnahmenkatalog gesetzt, der erst aufgrund von rechtlichen Interventionen des Dachverbandes erstellt wurde. „Die Maßnahmen sind nun schnellstmöglich umzusetzen, denn auch die Autobahn-Anrainer haben das Recht auf den Schutz ihrer Gesundheit“, so der Dachverband.
In der Aussendung schreibt der Dachverband:
„Am 27. Februar hat der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in einer eigens einberufenen Pressekonferenz den ausgearbeiteten Maßnahmenkatalog vorgestellt, der aufgrund einer Klage beim Verwaltungsgericht Latium durch den Dachverband und aufgrund des nachfolgenden Antrags auf die Urteilsumsetzung von einer eigens eingesetzten Kommissarin ad acta ausgearbeitet wurde. Damals war die Skepsis über eine rasche Umsetzung noch groß.
Doch nur eine Woche später setzte der Ministerpräsident seine Unterschrift unter den Maßnahmenkatalog. Das entsprechende Dekret tritt nach der formellen Registrierung durch den Rechnungshof in Kraft und muss entsprechend umgesetzt werden. Damit ist der Weg für Maßnahmen auf der Brennerautobahn zur Einhaltung der Stickoxid-Grenzwerte frei. Das Dekret sieht insgesamt neun Maßnahmen vor, wobei die Reduzierung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf einer Strecke im Unterland die konkreteste sein dürfte. Bei entsprechenden Ergebnissen sind diese Tempo-100-Strecken auf weitere Abschnitte im Raum Bozen und Brixen auszudehnen.
Durch diesen Maßnahmenkatalog ist auch endgültig die Behauptung widerlegt, dass Tempo-Limits aus Umweltgründen auf italienischen Autobahnen nicht möglich seien.
Nun gibt es auch für die Südtiroler Landesregierung und den Autobahnbetreiber keine Ausreden mehr. Das Dekret des Ministerpräsidenten ist umzusetzen, nachdem Südtirol bei den selbst beschlossenen Maßnahmen säumig geblieben ist. So sehen die am 31. Juli 2018 von der Landesregierung mit Beschluss 749 erlassenen Maßnahmen unter anderem vor:
Innerhalb des Jahres 2018 ist von der Autobahngesellschaft eine Studie zur Umsetzung des Tutor-Systems vorzulegen.
Ebenso innerhalb des Jahres 2018 sind mit dem Transportministerium Tempolimits auf der A22 zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt zu veranlassen.
Innerhalb des Jahres 2018 ist von der Autobahngesellschaft eine Studie zur Umsetzung des Tutor-Systems vorzulegen.
Ebenso innerhalb des Jahres 2018 sind mit dem Transportministerium Tempolimits auf der A22 zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt zu veranlassen.
Der zweite Punkt wurde bislang ‚ausgesessen‘. Nun hat der Staat mit dem Erlass des Maßnahmenkatalogs Fakten geschaffen.
Bei der Umsetzung wird der Dachverband für Natur- und Umweltschutz auch weiterhin sehr genau hinsehen. Denn wir erwarten uns von unseren Politikern in Bozen und Rom bedeutend mehr Engagement für den Schutz der Gesundheit der A22-Anrainer, als bisher an den Tag gelegt wurde.
Bei der Umsetzung wird der Dachverband für Natur- und Umweltschutz auch weiterhin sehr genau hinsehen. Denn wir erwarten uns von unseren Politikern in Bozen und Rom bedeutend mehr Engagement für den Schutz der Gesundheit der A22-Anrainer, als bisher an den Tag gelegt wurde.
Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)
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Kommentare (41)
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tiroler
Welchen Scheiss verzapft der Dachverband?
In Italien gibt es eine Begrenzung auf 130kmh, auf der Brennerautobahn jetzt schon 110kmh.
Sollten wir das Fahrzeug schieben?
Dieser Dissinger und sein Ministrant leben anscheinend auf dem Mond
besserwisser
@Tiroler: möchte mal wissen wo du im durchschnitt 110 Stundenkilometer fahren kannst? bei normalen Tageszeiten zwischen bozen und brenner gibt es entweder 1-2 Baustellenn (mindestens) in beide Richtungen. wenn es keine Baustellen gibt dann sind diese kurzfristig aufgelassen weil es Reisezeit ist und die leute halt irgendwann auch irgendwo hinkommen wollen. wenn beides nicht der fall ist dann wird sicher irgendwo krachen und dann steht alles. so schauts aus!
wir Autofahrer werden wohl irgendwann einfach akzeptieren müssen dass es zu viele gibt!
george
Und der `’tiroler‘ lebt in einer geistigen Wüste. Man sollte ihn eigentlich nahe an die Autobahn verbannen, aber ohne Schutz.
andreas
Wird eh nicht kontrolliert, deshalb ist es mir auch relativ egal, welche Limits kommen.
george
Du wirst schon auch irgendwann einmal drangenommen und richtig „pixeln“ müssen. Dann werde ich schadenfroh lachen. Deine Gesundheit und die der anderen scheint dir wenig wert zu sein.
aso
wos sog goggile dozu?
sougeatsnet
Möchte kurz aufzeigen welchen unterschiedlichen Energieverbrauch ich bei 100km/h bzw 130 km/h habe. Ab 50km/h wir der Luftwiderstand zum entscheidenden Faktor, der das Fahrzeug behindert. Die Geschwindigkeit ist mit dem Faktor v^2 entschiedend. v = 10 -> v^2=100; v=13 -> v^2= 169. Kurz: bei einer Geschwindigkeitssteigerung von 100km/h auf 130km/h habe ich einen um 69% höheren Energieverbrauch, und damit auch Umweltbelastung. Keine guten Nachrichten für Raser.
sougeatsnet
Meine Überlegungen werden recht gut in obiger Grafik bestätigt. Natürlich spielen viele Faktoren eine Rolle, aber letzlich, je schneller ich fahre, verbrauche ich erheblich mehr Sprit, dh. ich belaste die Umwelt mehr. Und ja, der Luftwiderstand ist der entscheidende Faktor, weil nur dort v^2 vorkommt. Theoretische Physik liefert da ganz klare Ergebnisse, welche manchen nicht gefallen. Auch die Anmerkung lesen. Wenn @kurt mit Zahlen nicht richtig umgehen kann, hätte er besser in der Schule aufpassen sollen. Ich bin kein Freund der Grünen, möchte aber selbst in einer lebenswerten Umgebung leben.