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Die neue Landesbäuerin

Antonia Egger (Mitte) mit ihren Stellvertreterinnen Martina Gasser Rabensteiner (rechts) und Bettina Kofler.

Antonia Egger wurde beim Landesbäuerinnentag in Bozen zur neuen Landesbäuerin gewählt und die Leistung von sechs Witwen wurden in einer wertschätzenden Ehrung der Stiftung Südtiroler Sparkasse anerkannt.

Antonia Egger stammt aus Jenesien und bekleidete in der Südtiroler Bäuerinnenorganisation (SBO) verschiedenste Ämter: unter anderem war sie 12 Jahre Ortsbäuerin in Jenesien, seit 2011 war sie Bezirksbäuerin des Bezirks Bozen. Bei der gestrigen Wahl wurde sie mit 383 Stimmen (von 388) zur Landesbäuerin gewählt und steht somit nach Hiltraud Erschbamer, die nach acht ereignisreichen Jahren ihr Amt abgegeben hat, an der Spitze der SBO. Der neuen Landesbäuerin liegt der Erhalt des ländlichen Raumes sehr am Herzen.

„Ich möchte nun als Landesbäuerin gemeinsam mit den Bäuerinnen unsere Organisation und unsere Landwirtschaft gestalten und ich möchte besonders die Basisarbeit in den Ortsgruppen stärken,“ sagt die neue Landesbäuerin Egger. Sie möchte die bestehenden Dienstleistungen der Bäuerinnen gut weiterführen und die Soziale Landwirtschaft ausbauen – für die Gesellschaft: „Wir brauchen uns alle, und ich freue mich auf konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle der Nutznießer. Und wichtig ist mir auch das Frauennetzwerk. Gemeinsam politische Anliegen formulieren und einfordern und so eine starke Stimme für die Bäuerinnen sein.“

Zu den beiden Landesbäuerinstellvertreterinnen wurden Margit Gasser Rabeinsteiner vom Schweiggerhof in Villanders (143 Stimmen) und Bettina Kofler vom Vieiderhof in Steinegg (122 Stimmen) gewählt. Die dritte Kandidatin Maria Mair Rieber vom Unteranger in Lana verfehlte denkbar knapp (115 Stimmen) den Einzug in die Landesführung.

Ehrungen

Einen sehr berührenden Teil der Versammlung stellten die zur Tradition gehörenden Witwenehrungen dar. Reinhold Marsoner, Mitglied des Verwaltungsrates der Stiftung Südtiroler Sparkasse, überreichte den sechs Bäuerinnen eine Anerkennung und dankte den Frauen für ihre Stärke, die Vorbild ist für alle.  In einer Laudatio wurde über das schwere Schicksal der Witwen erzählt, die es geschafft haben, trotz des schmerzvollen Verlustes Familie und bäuerlichen Betrieb weiterzubringen. Zu den geehrten Witwen zählen: Rosa Erlacher Wwe. Untersteiner (Pitznerhof, Meransen), Klara Agnes Gufler Wwe. Kneissl (Oberwies, Platt im Passeier), Agnes Kerschbaumer Wwe. Thaler (Bühlerhof, Latzfons), Frieda Spinell Wwe. Wieser (Lenzenhof, Graun bei Kurtatsch), Maria Hintner Wwe. Lanz (Altmessnerhof, Toblach), Margareth Rabensteiner Wwe. Verant, (Fingerhof, Völser Aicher).

Wer Gutes säht, kann erfolgreich ernten

Der Landesbäuerinnentag wurde durch einen feierlichen Gemeinschaftsgottesdienst, geleitet von Pater Martin Maria Steiner, eröffnet. Er sprach in der Predigt von Solidarität und von Verantwortung: „Solidarisch sein gehört zur christlichen Identität und bedeutet unter anderem, dass wir miteinander Verantwortung tragen dürfen, sollen und können, für das, was uns in die Hände gelegt wurde!“

Im Festvortrag sprach die scheidende Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer zum Motto des Landesbäuerinnentages „Veränderung wagen, Vertrauen festigen“. Sie ermutigte die anwesenden Bäuerinnen und Politiker gemeinsam das Vertrauen in die Bäuerinnen und Bauern, in die Landwirtschaft, die Produktionsweise und Lebensmitteln zu festigen.Vertrauen setzt auch Anerkennung voraus und beruht auf dem Bewusstsein, ernst, wertgeschätzt und respektiert zu werden. „Wachsendes und gegenseitiges Vertrauen sind ein guter Nährboden für ein fruchtbringendes Miteinander,“ sagte Erschbamer. Sie wünschte den Neugewählten eine besondere Zeit: „Im Ehrenamt geht es ganz viel um Vertrauen: Vertrauen in die Anderen, Selbstvertrauen in eigenen Fähigkeiten und Zutrauen in die Bewältigung der Aufgaben.“

Die Ehrengäste gratulierten in ihren Grußworten der neuen Landesführung und dankten der Scheidenden. Europaparlamentarier Herbert Dorfmann sprach vom Geist der Veränderung: „Vielfalt heißt nicht, seine Kultur aufzugeben, der beste Beweis dafür sind die Bäuerinnen und heute hier der Landesbäuerinnentag. Bekennen wir uns zu Europa und seiner Vielfalt!“ Kammerabgeordnete Renate Gebhard sprach von einem gutbestellten Feld, das die neugewählte Landesführung übernehmen kann: „Es braucht Menschen, die mutig vorangehen.

Nur wer Gutes säht, kann erfolgreich ernten!“ Landesrat Arnold Schuler dankte der scheidenden Landesbäuerin Erschbamer für die gute Zusammenarbeit: „Ich wünsche mir, dass die Bäuerinnen weiterhin die Landwirtschaft nach außen vertreten.“ Auch Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer freute sich über die erfolgreiche Wahl: „Es ist gut, dass immer wieder Menschen nachkommen, die den Sinn in der Landwirtschaft finden. Ich bin stolz auf die Bäuerinnen.“ Auf eine gute Zusammenarbeit mit der neuen Landesführung freut sich Bauernbundobmann Leo Tiefenthaler: „Wir müssen miteinander die Zukunft gestalten.“ Resi Schiffmann, Landesbäuerin Tirol, unterstrich die wichtige Zusammenarbeit zwischen den Bäuerinnenorganisationen Tirol und Südtirol: „Nur durch ein gutes Miteinander und einen starken Zusammenhalt kommen wir voran.“

Der Südtiroler Chor „Choriosum“ begeisterte die Bäuerinnen mit seiner musikalischen Darbietung – melodisch, klanglich, rhythmisch.

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