Tot möglicherweise
„Free solo“ hat 2019 den Oscar für den besten Dokumentarfilm bekommen. Das Kino füllt er auch.
Alex Honnold ist einer von denen, die ohne Seil klettern. Ein Fehler und er ist tot. Aus die Maus. Problematisch wird das nur für die Menschen, die ihm nahe sind und für diejenigen, die ihn zusammenklauben müssen. Den Menschen im Kino tut’s nichts. Und deshalb ist dieses Free Solo ein Kinorenner, besser als jeder Thriller. Reality in echt eben. Wie sonst lässt sich erklären, dass die Zuschauer von überallher nach Bozen kommen und bereit sind, einen überhöhten Eintrittspreis für die 100 Filmminuten zu bezahlen.
„Free Solo“ stellt den Helden Alex Honnold in den Mittelpunkt, erzählt von seiner Free Solo Attacke auf die 1000 glatten Höhenmeter des El Capitain. Der Film erzählt von seiner Freundin, seiner Mutter, seinen Freunden, davon dass er ein schräger Typ ist. Er verdiene wie ein mittlerer Zahnarzt, sagt Honnold. Im Film ist alles auf den Clou hin fokussiert, auf den Aufstieg ohne Seil. Mit Suspense-Musik wird im Vorfeld dieser und jener Aspekt beleuchtet und noch ein Gefahrenpunkt hervorgehoben. Trotzdem bin ich nach der Hälfte des Films aus dem Kino entschwunden. Es war zwar alles angespannt, aber nicht spannend. Und es kam keine Freude an dieser Selbstmord-Reality auf.
Free solo (USA 2018) 100 Min., Regie: Jimmy Chin, Elizabeth Chai Vasarhelyi, Bewertung: Für Sensationslüsterne
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