„Gefährlicher Hitzkopf“
Michaela Biancofiore ruft Staatspräsident Sergio Mattarella auf, gegen den Abgeordneten Sven Knoll vorzugehen: Dieser macht sich in einem Antrag für die Abschaffung des 2. Juni als Feiertag stark.
Von Matthias Kofler
Die Süd-Tiroler Freiheit macht sich in einem Beschlussantrag dafür stark, den Josefitag wieder als gesetzlichen Feiertag anzuerkennen. Im Gegenzug soll der „Tag der Republik“ am 2. Juni in Südtirol abgeschafft werden, „weil der entsprechende Bezug zu unserem Land fehlt“, so Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle.
Der heilige Josef sei Patron der katholischen Kirche und Schutzpatron der Arbeit und des Handwerks. Zudem sei er der Landespatron von Tirol. „Die Wiedereinführung als gesetzlicher Feiertag würde nicht nur die Wichtigkeit der Arbeit und des Handwerks betonen, sondern auch den Bezug zu Tirol“, so die STF-Abgeordneten.
Auch in Italien galt das Fest des Hl. Josef als gesetzlicher Feiertag, wurde aber 1977 abgeschafft. Die Süd-Tiroler Freiheit hat deshalb einen Begehrensantrag im Landtag hinterlegt, in dem gefordert wird, den Tag des Hl. Josef anstelle des Tags der Republik in Südtirol als Feiertag einzuführen.
Dieser Antrag empört die regionale Koordinatorin von Forza Italia, Michaela Biancofiore. Sie ruft Staatspräsident Sergio Mattarelle auf, gegen Sven Knolls „verfassungswidriges Verhalten“ zu intervenieren.
„In seriösen und souveränen Ländern würden ,Parteien’, die die Abspaltung anstacheln und die Republik beschimpfen, für verfassungswidrig erklärt“, echauffiert sich die Kammerabgeordnete. Der „Angriff auf ,den Tag der Republik’“ sei die „hysterische Reaktion“ von Knoll und Co. auf die Doppelpass-Absage der italienischen Regierung.
Mittels einer Anfrage an Innenminister Matteo Salvini und Außenminister Enzo Moavero Milanesi will Biancofiore in Erfahrung bringen, ob Rom gedenke, die Süd-Tiroler Freiheit zu verbieten. „Südtirol wurde die größte Autonomie zugestanden. Wenn Sven Knoll und seine Bewegung lieber in Österreich oder Deutschland leben wollen, dann sollen sie gehen. Niemand wird sie aufhalten“, sagt die FI-Koordinatorin – und ruft den Staatspräsidenten als Garanten der Verfassung auf einzugreifen, um die Einheit des Staates, die von einer „Handvoll Hitzköpfe“ untergraben werde, zu wahren.
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