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„Ebben? Ne andrò lontana”

La Wally: Auf das Wesentliche reduziert. (Foto: Alessia Santambrogio)

Mit einer Auftragsinszenierung von Nicola Raab bringt OPER.A 20.21 Alfredo Catalanis Opernrarität La Wallyauf die Bühne des Bozner Stadttheaters. Ganz ohne Heimatfilmromantik und illustrierte Berglandschaft.

„Ebben? Ne andrò lontana“, singt die Heldin in Alfredo Catalanis Oper La Wally. Die Arie war eine der Glanzpartien von Maria Callas und wurde als Soundtrack zum französischen Kultfilm Diva (1981)weltweit berühmt. Weit weniger bekannt ist die 1892 an der Scala uraufgeführte Oper von Alfredo Catalani selbst. Nur noch selten steht sie auf den Spielplänen der Opernhäuser.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine selbstbestimmte Frau, die in einer von Männern dominierten Welt ihr Recht auf Unabhängigkeit einfordert. Im kleinen Tiroler Bergdorf Hochstoff verliebt sich Wally Stromminger in den Jäger Hagenbach. Geht es nach ihrem Vater, soll Wally jedoch seinen Verwalter Gellner heiratet. Um der vom Vater arrangierten Zwangsheirat zu entgehen, zieht sich Wally zunächst in die Ötztaler Berge zurück („Ebben? Ne andrò lontana“, Nun denn, so werd‘ ich in die Ferne ziehen). Erst nach dem Tod ihres Vaters kehrt Wally ins Dorf zurück. Dort erfährt sie, dass Hagenbach anscheinend eine andere liebt. Während eines Festes küsst Hagenbach Wally, ignoriert sie danach aber. Für diese Demütigung schwört Wally Rache und beauftragt Gellner, Hagenbach umzubringen. Als Gellner Hagenbach in eine Schlucht stürzt, rettet Wally den Verletzten und gesteht ihm, seine Ermordung in Auftrag gegeben zu haben. Liebe, Hass und leidenschaftliche Versöhnung halten Wally und Hagenbach bis zum tragischen Ende im Griff.

Nicola Raab, die für die Regie von Written on Skinvon George Benjamin mit dem Abbiati-Preis ausgezeichnet wurde, zeigt eine minimalistisch und auf das Wesentliche reduzierte La Wally: Von kitschiger Bergkulisse und stereotyper Landschaftsdarstellung ist nichts zu sehen.

La Wally, eine Koproduktion von Stiftung Haydn und den Vereinigten Bühnen Bozen, bildet am Donnerstag, 21. und Samstag, 23. März den Abschluss der diesjährigen Opernsaison OPER.A 20.21.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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