Dolomiten & Olympia
Das Team Köllensperger hat im Regionalrat einen Beschlussantrag eingebracht, mit dem die Regionalregierung verpflichtet werden soll, die für die Förderung des RoLa-Transportsystems notwendigen Maßnahmen zu prüfen.
Die RoLa sei ein wichtiges Mittel zur Verlagerung des Warenverkehrs auf die Schiene, erklärte Paul Köllensperger (Team Köllensperger). Die bisherigen Unterstützungsmaßnahmen durch Südtirol und das Trentino hätten zu wenig gefruchtet, die Verladezeiten und der Kilometerpreis seien zu wenig attraktiv. Erstrebenswert wäre eine Fortsetzung bis Verona. Die wichtigste Maßnahme wäre aber eine Erhöhung der Mautgebühren auf der A22. Köllensperger erklärte sich auch einverstanden mit zwei Änderungsanträgen der Lega.
Giulia Zanotelli (Lega Salvini) wies auf die schwierige Situation der heimischen Frächter hin, die derzeit auch durch Fahrverbote belastet werde. Es brauche stärkere Kontrollen gegen unlautere Konkurrenz, eine Mauterhöhung wäre eine weitere Belastung.
Lucia Coppola (Futura 2018) unterstützte den Antrag. Die Verkehrsbelastung auf der A22 steige stetig. Die Fertigstellung der Valdastico, für die sich die Trentiner Mehrheit ausspreche, wäre eine weitere Belastung. Der Kombiverkehr sei noch nicht konkurrenzfähig, daher seien die Kosten des Bahntransports zu senken und jene der Autobahn zu erhöhen.
Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) sprach sich für den ursprünglichen Antrag aus, aber gegen die Änderungsanträge der Lega, die eine Fortführung des bisherigen Weges forderten. Hauptanliegen seien nicht die Transporteure, sondern die Gesundheit der Menschen. Er verteidigte die österreichische LKW-Kontingentierung, die einen Kollaps verhindere. Waren, welche die Euregio nur durchquerten, sollten auf die Bahn gezwungen werden.
Hanspeter Staffler (Grüne) begrüßte die geforderte Maßnahme, sah sie aber nur als Tropfen auf dem heißen Stein. Die Grenzwerte würden permanent überschritten. Die Politik müsse sich im Wesentlichen um die gesamte Bevölkerung kümmern, und nicht um einzelne Sektoren. Die Schweiz und Österreich hätten eine Verkehrspolitik für die Menschen gemacht, dort würden keine Zuwächse verzeichnet. Die RoLa werde nicht alles lösen, es brauche Verladebahnhöfe, um die Container auf die Bahn zu bringen. Außerdem sei die Maut zu erhöhen.
Die Autobahn sei am Limit angelangt, erklärte Helmut Tauber (SVP). Die RoLa müsse attraktiver werden, sie sei ein erster, richtiger Schritt. Man müsse aber auch die Mautpolitik überdenken und die Korridormaut einführen.
Sandro Repetto (PD) unterstützte den Antrag, er enthalte praktische Vorschläge. Er vermisse eine Zusammenarbeit zwischen A22 und Staatsbahnen, eine gemeinsame Strategie.
Diese wäre aber wesentlich.Maurizio Fugatti, Vizepräsident der Region, erklärte sich im Namen der Regionalregierung mit dem Antrag einverstanden.
Gerhard Lanz (SVP) kündigte die Zustimmung seiner Fraktion an.
Alex Marini (Movimento 5 Stelle) kündigte ebenfalls Zustimmung an. Die RoLa sei nicht alles, aber ein Beitrag zur Lösung.
Lucia Coppola (Futura 2018) erklärte Zustimmung zum Antrag, nicht aber zu den Änderungsvorschlägen der Lega.
Der Antrag wurde in vier Teilabstimmungen mit breiter Mehrheit angenommen.
Mit einem zweiten Beschlussantrag, eingebracht von den Regionalratsabgeordneten De Godenz, Rossi und Tonini, sollte die Regionalregierung verpflichtet werden, sich dafür zu verwenden, damit die Bezeichnung der Olympischen Winterspiele von „Mailand-Cortina 2026″ auf „Mailand-Cortina-Dolomiten 2026″ abgeändert werde.
Einige Wettkämpfe würden auch in unserer Region ausgetragen, und das sollte vermerkt werden, meinte Pietro De Godenz (UPT), die Dolomiten seien außerdem ein bekannter Name.
Gianluca Cavada (Lega Salvini) unterstützte den Antrag. Die Austragung der Spiele in unserer Region wäre von großem wirtschaftlichem Interesse, wobei die Anlagen bereits vorhanden wären und nur auf den neuesten Stand gebracht werden müssten.
Paolo Ghezzi (Futura 2018) unterstützte den Antrag ebenfalls. Wenn “Milano-Cortina” bleibe, würde unsere Region ein Anhängsel der beiden anderen.
Helmut Tauber (SVP) sah die Austragung der Spiele als große Chance für alle. Er verwies auf die bereits gute Zusammenarbeit der Hotelleriebranche im Vorfeld der Bewerbung. Die Spiele seien auch eine Chance für die öffentliche Mobilität.
Sven Knoll (STF) zitierte eine Aussage von LH Kompatscher vor einem Jahr, mit der er sich eindeutig gegen eine Bewerbung Südtirols ausgesprochen habe. Die olympischen Spiele seien keine nachhaltige Veranstaltung, eine gemeinsame Bewerbung mit Veneto und Lombardei – jedenfalls für Südtirol – unpassend.
Ugo Rossi (PATT) sah die Spiele hingegen als Werbeträger für unsere Region. Es werde nichts Neues gebaut, man nutze die bestehenden Anlagen. Dazu stehe auch LH Kompatscher, der nur ein paar Bedingungen gestellt habe. Rossi kritisierte aber eine etwas zu hohe Trentiner Beteiligung an den Bewerbungskosten. Er kündigte schließlich seine Zustimmung an.
Ulli Mair (Freiheitliche) erinnerte an den Dreier-Landtag 2010, der eine Bewerbung der Europaregion aufgrund des Widerstands der Trentiner abgelehnt habe. Jetzt würden sich die Trentiner mit dem Zusatz “Dolomiten” begnügen.
Riccardo Dello Sbarba (Grüne) erinnerte an das Nein des Südtiroler Landtags gegen eine Südtiroler Bewerbung. Die Landesregierung sei aber im November umgeschwenkt. Manche Vorredner würden in den Spielen eine Chance für den öffentlichen Personenverkehr sehen, aber das sei nicht gesichert. Es gebe begründete Zweifel an der Nachhaltigkeit solcher Veranstaltungen. Der Antrag sei auch überflüssig, da sich die Landesregierung bereits um eine Namensänderung bemühten. Er kündigte Enthaltung an.
Walter Kaswalder (Autonomisti Popolari) sprach sich für den Antrag aus. Mit der Austragung in der Region könne man auch beweisen, dass die Spiele nicht unbedingt mit enormen Kosten verbunden seien.
Maurizio Fugatti sprach sich im Namen der Regionalregierung für den Antrag aus.
Ugo Rossi wies in seiner Stimmabgabeerklärung die Kritik Mairs zurück. Innsbruck habe eine Bewerbung per Referendum abgelehnt.
Pietro De Godenz unterstrich, dass die Namensänderung eine wichtige Marketingoperation wäre. Bei der erwähnten Euregio-Bewerbung wäre für Trentino und Südtirol nur wenig geblieben.
Sven Knoll korrigierte Rossi: Die Euregio-Bewerbung sei 2010 abgelehnt worden, die Innsbrucker Spiele 2016. Das Trentino habe sich gegen die Euregio-Bewerbung ausgesprochen, um sich dann selbst zu bewerben.
Alessandro Urzì (gemischte Fraktion) sprach sich für den Antrag aus, weil er die Region ins Zentrum stelle. Besser wäre, wenn die Region direkt genannt wäre, aber mit den Dolomiten drücke man die Gemeinsamkeit mit der Region aus.
Roberto Failoni (Lega Salvini) sprach sich dafür aus und wunderte sich, warum man nicht früher schon auf die Namensänderung gedrängt habe. Die Kostenaufteilung sei noch unter der Mitte-Links-Regierung vereinbart worden.
Gert Lanz (SVP) erinnerte daran, dass sich die genannten Bedenken Südtirols an eine frühere Konstellation richteten. Die heutige Ausrichtung sei hingegen unterstützenswert.
Sandro Repetto (PD) meinte, ohne bestimmte Großveranstaltungen wären Südtirol und Trentino nicht so bekannt wie heute. Der Sport sei ein wichtiger Botschafter.
Alex Marini sprach sich ebenfalls für den Antrag aus.
Der Antrag wurde mit 45 Ja, 2 Nein und 5 Enthaltungen angenommen.
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