Du befindest dich hier: Home » Gesellschaft » „Ehrwürdige Dienerin“

„Ehrwürdige Dienerin“

dav

Der Brixner Ordens- und Schulgründerin Maria Hueber (1653 – 1705) ist am Dienstagper Dekret von Papst Franziskus der heroische Tugendgrad zuerkannt worden.

Das Dekret ist ein wichtiger Verfahrensschritt auf dem Weg zur Seligsprechung.

Für Bischof Ivo Muser ist Hueber eine der bedeutendsten Frauenfiguren der Tiroler Geschichte, die „auf ihrem Glaubensweg zu einer wahren Pionierin in der Mädchenerziehung und Mädchenbildung“ geworden sei.

Papst Franziskus hat heute Kardinal Angelo Becciu, den Präfekten der Heiligsprechungskongregation, ermächtigt, das Dekret über den heroischen Tugendgrad von Maria Hueber zu veröffentlichen. Mit der Feststellung des heroischen Tugendgrades erhält Hueber auch den Ehrentitel ehrwürdige Dienerin Gottes.

Erster Verfahrensteil abgeschlossen, nun folgt Prüfung des Wunderberichts

Die Verleihung ist ein wichtiger Verfahrensschritt im Seligsprechungsprozess. Damit ist der erste Verfahrensteil bei der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse abgeschlossen. Der zweite (und abschließende) Verfahrensteil besteht in der Prüfung des so genannten Wunderberichts. Dabei wird durch Einholung von Gutachten ein Wunder festgestellt, das auf die Fürsprache der ehrwürdigen Dienerin Gottes Maria Hueber zurückzuführen ist. Danach erlässt der Papst ein Dekret über das Wunder und entscheidet über die Seligsprechung.

Bischof Muser: „Ortskirche von Freude und Dankbarkeit erfüllt“

Laut Bischof Ivo Muser erfüllt die Zuerkennung des heroischen Tugendgrades „die Ortskirche mit großer Freude und herzlicher Dankbarkeit gegenüber dem Heiligen Vater sowie der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Dieser wichtige Schritt lässt uns beten und hoffen, dass die Seligsprechung nicht mehr allzu weit entfernt ist.“ Für den Bischof ist Maria Hueber eine der bedeutendsten Frauenfiguren in der Tiroler Geschichte, die auf ihrem Glaubensweg zu einer wahren Pionierin in der Mädchenerziehung und -bildung geworden sei. Bischof Muser freut sich noch über einen weiteren Aspekt: „Gerade im heurigen Pastoraljahr, das der Berufung gewidmet ist, ist die Anerkennung des heroischen Tugendgrades ein wichtiges Zeichen.“

Maria Hueber: Ordens- und Schulgründerin

Maria Hueber wurde 1653 in Brixen geboren.

Nachdem sie als Mädchen bei Adelsfamilien als Dienstmädchen gearbeitet hatte, pflegte sie ihre kranke Mutter und vertiefte in dieser Zeit ihren Glauben. Dabei reifte in ihr auch das Vorhaben der Gründung einer Gemeinschaft zur Erziehung und Ausbildung der weiblichen Jugend. So gründete sie 1700 in Brixen in der Runggadgasse eine Schule für mittellose Mädchen, die sie im Lesen, Schreiben und Nähen unterrichtete.

1700 legte Maria Hueber auch die Ordensgelübde ab. Nachdem ihr Gleichgesinnte folgten, entstand die Kongregation der Tertiarschwestern des heiligen Franziskus. Maria Hueber starb im 53. Lebensjahr am 31. Juli 1705 in Brixen und war bereits damals weitum als Beterin und Frau bekannt, die durch prophetische Aussagen aufgefallen war.

Seligsprechungsverfahren läuft seit 1996

Das Seligsprechungsverfahren für Maria Hueber ist 1996 von Bischof Wilhelm Egger eingeleitet worden. Nach der Anhörung verschiedener Zeugen sowie der Mitglieder der historischen Kommission wurde das diözesane Verfahren 1998 abgeschlossen und die versiegelten Akten zur Fortsetzung des Verfahrens nach Rom zur Kongregation für Selig- und Heiligsprechungsprozesse weitergeleitet.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen