Die Film-Millionen
Die Landesregierung hat am Dienstag den ersten sogeannten Call der diesjährigen Filmförderung für acht Filmproduktionen genehmigt, die von der Abteilung Film Fund & Commission bei IDM Südtirol koordiniert wird.
Mit insgesamt 1.164.000 Euro werden drei Südtiroler Filmproduktionen, drei aus dem übrigen Italien, eine aus Österreich und eine aus Deutschland bezuschusst.
Dazu zählen drei Kinofilme, zwei TV-Serien und drei Dokumentarfilme.
„Die acht geförderten Projekte bringen Südtirol als Filmstandort Südtirol insgesamt 96 Drehtage und einen so genannten Südtirol-Effekt von voraussichtlich knapp 3,4 Millionen Euro“, betont Wirtschaftslandesrat Philipp Achammer.
Zudem seien zahlreiche Südtiroler Filmschaffende an der Umsetzung beteiligt, was die Filmszene im Land belebe. „Mit solchen Produktionen greifen die Initiativen zur Entwicklung des Filmstandorts Südtirol, die Teil des Auftrags der Landesregierung an IDM Südtirol sind“, sagt Achammer.
Die Filme im Detail
Für das Image Südtirols von besonderer Bedeutung erscheint die TV-Serie „Vite in Fuga“ des Regisseurs Luca Ribuoli (auch: „La mafia uccide solo d’estate“), die im öffentlich-rechtlichen Sender RAI ausgestrahlt wird. Die Mailänder Produktionsfirma Paypermoon hat Filmsets in Bozen und Meran vorgesehen; die Hauptrollen übernehmen voraussichtlich Claudio Gioè und Anna Valle. Der Film handelt von der Geschichte einer Familie, die in große Gefahr gerät, dadurch aber noch einmal enger zusammenwächst.
Bei den drei Südtiroler Produktionen handelt es sich um drei Dokumentarfilme.
Südtiroler Filmschaffende und Persönlichkeiten sind besonders stark involviert.
Die Wiener Wega Filmproduktion realisiert die Doku „Sehnsuchtsort Berg – König Laurin und sein Rosengarten“ der Autorin und Regisseurin Karin Duregger aus Meran.
Der Sterzinger Bergsteiger und Bergphilosoph Hanspeter Eisendle erkundet darin die Herkunft der Laurin-Sage. „My upside down World“ ist ein dokumentarisches Biopic, unter dem man die Biographie einer realen Persönlichkeit versteht. Thematisiert wird darin das Leben und die Karriere der Extremsportlerin und Weltmeisterin im Eisklettern, Angelika Rainer aus Meran; die Bozner Albolina Film produziert, Elena Goatelli führt Regie.
Der Dokumentarfilm „Ancient Reefs“ der Produktionsfirmen Formasette aus Bozen und FOX Network Group begleitet drei junge Forscher vom National Geography Laboratory in Washington, die unter anderem in den Dolomiten das weltweite Sterben der Korallenriffe erforschen.
Die Produktionsfirma FilmVergnuegen aus Pfitsch produziert gemeinsam mit Blue Eyes Fiction aus München, der Kölner Karibufilm sowie der Wiener Mini Film den Familienfilm „Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft“.
Sven Unterwaldt führt nach einem Buch von Gerrit Hermans Regie bei dem inzwischen dritten Film aus der erfolgreichen Kinderfilm-Reihe. Gedreht wird mit den deutschen Schauspielern Anja Kling und Oskar Keymer. Das Produktionsgespann FilmVergnuegen und Blue Eyes arbeitete auch schon bei der ebenfalls vom Südtiroler Filmfonds geförderten Kinderfilmproduktion „Sprite Sisters – Vier zauberhafte Schwestern“ erfolgreich zusammen, für die in Meran gedreht worden war.
„Effetto Domino“ erzählt von einem ambitionierten Bauprojekt, bei dem verlassene Hotels in Luxusresidenzen für wohlhabende Rentner umgewandelt werden. Jolefilm aus Padua realisiert mit Rai Cinema das Filmprojekt mit Regisseur Alessandro Rossetto, der in Südtirol bereits „Piccola patria“ abgedreht hat.
Im Hauptcast sind unter anderem Maria Roveran und Diego Ribon. „Rispet“ ist neben „Treeline“ eines der beiden Projekte, die eine Förderung für die Produktionsvorbereitung erhalten. In „Rispet“ der ZeLIG-Absolventin Cecilia Bozza Wolf geht es um den Weinbauern Corvaz, der sich nach dramatischen Ereignissen aus der Enge der Dorfgemeinschaft löst. Produziert wird „Rispet“ von Stefilm International aus Turin.
Der Stoff der Thriller-Serie „Treeline“ wurde im Rahmen der IDM Initiative Script Lab RACCONTI #7 entwickelt und ist überwiegend in Südtirol angesiedelt.
Die Headautorin Jana Burbach leitet im Auftrag des Münchner Produzenten Lieblingsfilm die auf sechs Teilen angelegte Serie. Sie erzählt von einer Klinik in den Bergen, die auf Angststörungen spezialisiert ist, in der eine rätselhafte Patientin für Aufsehen sorgt. Auch Lieblingsfilm hat bereits in Südtirol gedreht, etwa den vielfach ausgezeichneten und Südtirol-geförderte Jugendfilm „Amelie rennt“.
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