Südtiroler in der Welt
Vertreterinnen und Vertreter aller Südtirolvereine in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich am Samstag zur Vollversammlung in Bozen getroffen.
Herbert Dorfmann, Mitglied des Europäischen Parlaments und KVW Landesvorsitzender Werner Steiner richteten Grußworte an die zahlreich erschienen Vertreter der Südtiroler im Ausland. Anschließend gab es mit Markus Warasin, Mitglied des Kabinetts des Präsidenten des Europäischen Parlaments einen Vortrag und rege Diskussion über „Europawahl 2019: ein Blick hinter die Kulissen des Europäischen Parlaments“.
Der Vorsitzende des Vereins „Südtiroler in der Welt“, Erich Achmüller, konnte bei der diesjährigen Vollversammlung auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Achmüller gab einen Rückblick auf die Tätigkeit der Arbeitsstelle für die Südtiroler in der Welt. Der Verein in Liechtenstein musste heuer aufgelöst werden, da es keine Nachfolger in der Vereinsführung mehr gibt.
Die Versammlung genehmigte den Jahresabschluss 2018 und bestätigte das Protokoll. Die Anpassung an die neue gesetzliche Vorgabe des Kodex des Dritten Sektors machte auch für die Südtiroler in der Welt eine Statutenänderung notwendig, die im Anschluss angenommen wurde.
Es wurde über die zahlreichen Tätigkeiten der „Südtiroler in der Welt” im Jahr 2018 berichtet und das geplante Programm 2019 vorgestellt.
Im zweiten Teil der Veranstaltung richtete Herbert Dorfmann, Mitglied des Europäischen Parlaments, seine Grußworte an die Versammlung. Europa stehe gerade vor einer großen Herausforderung und seine Grundwerte werden derzeit von vielen lauten Stimmen in Frage gestellt. Es gehe nun darum sich stark für Europa einzusetzen, damit es nicht auseinanderdrifte und sich weiterhin in Frieden entwickeln kann. „Mein Appell an euch Südtiroler in der Welt: setzt euch ein für dieses gemeinsame Europa!“.
Der KVW Landesvorsitzende Werner Steiner dankte Erich Achmüller, der sich als Vorsitzender für das Wohl der Südtiroler in der Welt einsetze.
Markus Warasin ist Mitglied des Kabinetts des Präsidenten des Europäischen Parlaments und berichtete über die aktuelle Situation im Europäischen Parlament. Alle wichtigen Entscheidungen werden von der EU-Kommission vorgeschlagen und von zwei Kammern, dem Europäischen Parlament und den Abgeordneten der Mitgliedsstaaten, beschlossen.
Deshalb sind die Europaparlamentier wichtig, weil sie mitbestimmen dürfen. Noch gibt es 28 Mitgliedsstaaten mit 751 Abgeordneten. Nicht alle im Europaparlament sind allerdings für Europa, die Zeiten haben sich seit Warasins Arbeitsbeginn in Brüssel vor 20 Jahren stark geändert. Seit zehn Jahren schlittere die EU von einer Krise in die nächste.
Mittlerweile gebe es viele Proteste auf den Straßen Brüssels. Vielerorts würden Europaflaggen verbrennt werden und Medien gegen Europa schüren. Seit der vergangenen Europawahlen im Jahre 2014 haben populistische, anti-europäische und europa-skeptische Parteien zugelegt, alteingesessene Parteien Sitze verloren und auch ehemals pro-europäische Parteien positionieren sich zunehmend moderat-kritisch gegenüber Europa.
Täglich gebe es Prognosen für die heurige Europawahl. Es wird erwartet, dass die ersten drei Parteien pro-europäisch seien und die antieuropäischen Parteien, vor allem in Italien, stark abschneiden.
Das neue Europaparlament vertritt dann bis 2024 die Interessen der europäischen Bürger. Das Europaparlament ist das einzige direkt demokratische gewählte Organ der Europäischen Union.
Die angereisten Vereinsmitglieder hatten am Nachmittag die Möglichkeit an einer Führung im Funkhaus der Rai Südtirol teilzunehmen.
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