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„Habe das Geld nicht“

 

Ex-Landesrat Michl Laimer (Archivbild)

Ex-Landesrat Michl Laimer zeigt sich verbittert über das Urteil des Rechnungshofes – und sieht sich als Opfer.

TAGESZEITUNG: Herr Laimer, Sie sind vom Rechnungshof zur Zahlung von 287.000 Euro verurteilt worden. Haben Sie damit gerechnet?

Michl Laimer: Man weiß in einem Prozess immer nur, wie man hineingeht, aber nicht , wie man herauskommt. Inhaltlich ist das Urteil für mich nicht nachvollziehbar.

Der Betrag, den Sie laut Urteil zahlen müssen, setzt sich wie folgt zusammen: 160.000 Euro beträgt der von Ihnen verursachte Imageschaden für die Landesverwaltung, 80.000 Euro hat das Land wegen des SEL-Skandals für das Gutachten von Giuseppe Caia ausgeben müssen …

Eben nicht! Das Caia-Gutachten wäre so oder so gemacht worden, weil es ja immer das politische Ziel war, die SEL und die Etschwerke zusammenzuführen. Ich sehe zwischen den Kosten des Gutachtens und dem Imageschaden keinen Zusammenhang. Man hat einfach die Kosten des Gutachtens hergenommen, sie mal zwei multipliziert und ist dann auf einen Imageschaden von 160.000 Euro gekommen. Ich kann keinen Imageschaden erkennen …

Warum nicht?

Weil es ja schlussendlich zur Zusammenführung von SEL und Etschwerken gekommen ist, was gut für die gesamte Bevölkerung ist. Unterm Strich wurden die großen energiepolitischen Ziele ja erreicht. Von wegen Imageschaden für das Land! Der Hauptleidtragende bin ich …

Warum?

Ich bin – gemeinsam mit dem Alt-LH Luis Durnwalder – der einzige Politiker in Italien, der keinen Cent in die eigene Tasche gewirtschaftet hat, der aber dennoch verurteilt worden ist. Für mich hat immer das öffentliche Interesse im Vordergrund gestanden. 

Das Fazit für Sie?

Es ist eine gewisse Erleichterung da, dass dieses Urteil endlich da ist. Was bleibt ist Verbitterung. Ich muss jetzt schauen, wie ich damit fertig werde.

Sie werden Rekurs einlegen?

Das müssen wir gemeinsam mit dem Anwalt prüfen. Wenn ich effektiv zahlen müsste, dann werde ich beim eine Zahlung in Raten beantragen. Denn das Geld habe ich nicht.

Interview: Artur Oberhofer

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (22)

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  • morgenstern

    …, teures Schweigen!!!

  • asterix

    Der einzige Politiker in Italien, der keinen Cent in die eigene Tasche gewirtschaftet hat. Das ist endlich einmal eine klare Aussage. Das heißt im Umkehrschluss dass alle, gar alle, auch seine Parteikollegen, die Finger in der Marmelade haben. Übrigens, Herr Laimer, ihr Schweigen kommt sie ganz schön teuer. Weil die Energie war ja immer Chefsache und wir wüssten heute noch gerne welche Rolle der Chef bei der Sache gespielt hat.

  • criticus

    Sicherlich Herr Laimer ist die Strafe überzogen und „Habe das Geld nicht“ gelogen!

  • ostern

    Es gibt sicher Banken die Hr.Laimer Kredit gewähren.
    Für eine Vetrauensperson dürfte es kein Problem sein.

  • george

    Soll da auch noch Mitleid haben? Zuerst hat er sich als politischer Mandatar im Fahrwasser der Großen Machthaber im Lande sicher eine Menge Geld auf die Seite gescheffelt und die Abfertigung dürfte wohl auch ein Mehrfaches von dem gewesen sein, was er jetzt zahlen müsste. Zudem kriegt er monatlich eine schöne Politkerpension von mehreren Tausend Euro.
    Was will er also noch Eindruck schinden, dass er nur der „Geleimte“ sei?

    • pingoballino1955

      Laimer: Z A H L E N – STILLSEIN und sich SCHÄMEN! Und jetzt noch auf die Trännendrüse drücken,dem ist wahrlich NICHTS ZU BLÖD! Er kann ja die Bombe????platzen lassen,wenn es eine gibt,vieleicht schaut dann irgendwo das Geld heraus,das er bezahlen muss,und zwar ZU RECHT,sonst wäre er wohl nicht verurtelt worden,gel Herr??? Laimer!

  • bettina75

    Ah ja Herr Laimer, platzt dann jetzt endlich die von Ihnen angekündigte Bombe ?

  • meintag

    Die SVP wird sicher wissen was Sie an dem Ex LR bezüglich der Südtiroler Omertà hat. Der Wirtschaftsflügel wird die Strafe deshalb sicher begleichen da in den letzten Jahren auch Einiges hereingekommen ist.

  • george

    Und ‚goggile‘ ist der Schreiberling Diktator.

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