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Warum wirbt Doro für Livigno?

Alex Ploner kritisiert, dass viele Südtiroler Spitzensportler trotz ihrer Erfolge nicht als Werbe-Testimonials für die Dachmarke Südtirol und der damit verbundenen „Werte“ verpflichtet werden. 

Immer wenn Südtiroler Sportler Medaillen bei Großereignissen erringen, werde die Landesregierung ihre PR-Maschinerie – so auch jüngst nach den Erfolgen der Südtiroler Biathleten.

„Es darf nicht beim Schulterklopfen und Gratulieren bleiben“, so Alex Ploner vom Team Köllensperger.

Der schreibt in einer Aussendung:

„Ja, freuen wir uns mit unseren Sportler/innen, lassen wir sie hochleben, aber schauen wir auch, sie auf ihrem Weg zum Erfolg und darüber hinaus zu unterstützen und damit das Sportland Südtirol zu fördern, sowie junge Menschen für den Sport zu begeistern (Vorbild-Charakter). Deshalb habe ich vor einem Monat diese Anfrage im Landtag eingereicht.“

Hier der volle Wortlaut der Ploner-Anfrage:

Südtirol verfügt in vielen Disziplinen über erfolgreiche Sportler/innen. Dies gilt für den Sommersport genauso, wie für den Wintersport. Vor allem im Wintersport sind aktuell Sportler wie Dominik Paris, Dorothea Wierer, Alex Gruber, Evelin Lanthaler, Nicol Delago uvm. in der Weltspitze unterwegs. Erst kürzlich konnte die Biathletin Dorothea Wierer ihren ersten Heimsieg in Antholz einfahren.

Gerne umgeben sich in den Momenten des Erfolges auch Politiker/innen mit diesen Siegern, lassen sich für die Presse oder die eigenen Social-Media-Kanäle ablichten. Durch zahlreiche Sieger Interviews entsteht ein „wichtiger“ Wert, der sogenannte Medien- oder Werbewert.

Nicht nur der jeweilige Sportler rückt in diesem Moment ins Rampenlicht, sondern mit ihm auch seine Sponsoren und Unterstützer (Logopräsenz, Nennung, zusätzliche Aktivierung durch den Sponsor).

Laut des Focus Instituts Österreich erreicht der derzeit bekannteste österreichische Skirennläufer Marcel Hirscher für seine Sponsoren einen Werbewert von sieben Millionen Euro. Auf Rang 2 findet sich der Skispringer Stefan Kraft mit vier Millionen Euro.

Dass Sportler nach wie vor zu den glaubwürdigsten Testimonials gehören, zeigt eine Studie der Zeitschrift Mediaanalyzer. Folgende Frage wurde in der Studie gestellt: „Wie glaubwürdig sind für Sie hier genannten Personengruppen wenn sie in der Werbung auftreten“. Bei 53 % der Befragten liegen Sportler an erster Stelle in Sachen Glaubwürdigkeit, vor Komikern, Radio und TV Moderatoren, Musikern und Schauspielern. An letzter Stelle liegen Models.

Trotz der Erfolge viele Sportler werden diese nicht als Werbe-Testimonials für die Dachmarke Südtirol und der damit verbundenen „Werte“ verpflichtet. Im Gegenteil. Es kommt zu der skurrilen Situationen, das z.B. die Südtiroler Sportlerin Dorothea Wierer als Weltcupführende im Biathlon bei den Sieger-Interviews, die vor allem im touristischen Kernmarkt Deutschland gesehen werden, für die Destination LIVIGNO an der prominentesten Stelle (Kopffläche) wirbt.

Sportlerinnen wie beispielsweise Manuela Mölgg werben zwar für eine Südtiroler Destination (Kronplatz), aber stärken (im Fachjargon aufladen) mit dem Schriftzug Kronplatz auf der Stirn nicht den Markenwert Südtirol, der als Dachmarke in der Kommunikation über allem stehen sollte.

Gleiches gilt für die Weltcupführende und Weltmeisterin im Naturbahnrodeln Evelin Lanthaler, die auf Ihrem Helm für das Passeiertal wirbt. Es kommt in Südtirol zu Situation, dass heimische Sportler nicht oder zu wenig unterstützt werden, vor allem nicht der sportlichen Nachwuchs oder Sportler aus dem Behindertensport, dafür aber die deutsche Biathletin Laura Dahlmeier. Diese führt auf ihrer Homepage die Dachmarke Südtirol und listet diese unter den Unterstützern/Sponsoren auf.

Dies vorweg, richten wir folgende Fragen an die Südtiroler Landesregierung:

1) Wer entscheidet über Sponsorings mit Sportlern und Sportmannschaften und nach welchen Kriterien werden solche Sponsorings vergeben. Bitte listen Sie alle derzeit laufenden Sponsorings detailliert auf mit Angabe der Laufzeit und der Höhe der jeweiligen Sponsorsumme.

2) Wie gedenkt die Landesregierung mit solchen Sponsorings/Beiträgen in Zukunft umgehen zu wollen? Werden sie weitergeführt, ausgebaut oder abgeschafft?

3) Wie lange läuft schon die Zusammenarbeit mit der Sportlerin Laura Dahlmeier, wer überprüft nach welchen Kriterien diese Zusammenarbeit und die Gegenleistungen. Wer zeichnet für diese Kooperation verantwortlich? Wie hoch ist die gesamte vereinbarte Sponsorsumme?

4) Gibt es ein langfristig angelegtes Gesamtkonzept bezüglich Sportförderung, gerade im Nachwuchsbereich und für die Sponsorings im professionellen Spitzensport?

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • besserwisser

    und der herr ploner wandelt auf den spuren der sogenannten freiheitlichen: eine pressemitteilung und ein posting (=selbstdarstellung) pro tag … nach dem wahlen ist vor den wahlen …
    zum thema: in einem freien land kann jeder werben für wenn und was er will wenn es legal ist. ausserdem ist es ja mehr als fragwürdig ob ausdauersportarten mit einem dopingverseuchten umfeld werbeträchtig sind …

  • prof

    @keinpolitiker
    Mir ist nicht bekannt,daß sich Dorothea Wierer als Nicht – Südtirolerin bekennt hat.
    Warum solchen Unsinn schreiben,nur um Polemiken zu schaffen??

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