„Grüner Staatsfunk“

Foto: 123RF.com
Die Süd-Tiroler Freiheit wirft dem Sender Bozen Parteilichkeit vor und protestiert in Rom: In jeder dritten Sendung diskutiere ein grüner Politiker mit.
„Was sagen eigentlich die Grünen dazu?“ Das scheint in der Rai-Redaktion die beliebteste Frage zu sein, wenn eine Diskussionsendung ansteht, kritisiert die Süd-Tiroler Freiheit.
Dabei spielt es auch keine Rolle, ob es gerade um Salvini, Riesenrad, Lega, Arbeitnehmer „oder einen umgekippten Sack Reis in China“ gehe. „Fast schon wöchentlich wird ein Vertreter der Südtiroler Grünen in eine Diskussionssendung (Pro und Contra oder Runder Tisch) im Staatsfunk geladen“, so die STF.
Die Süd-Tiroler Freiheit legt nun auch Zahlen vor.
Die Bewegung hat das Programm von Rai Süd-Tirol von 2017 bis 2019 ausgewertet. Das Ergebnis: In jeder dritten Sendung diskutierte ein grüner Politiker mit!
Allein seit den Landtagswahlen sei beispielsweise die Grünen-Politikerin Brigitte Foppa fünf Mal zu Pro & Contra bzw. zum Runden Tisch geladen. „Mehr als jeder andere Süd-Tiroler Politiker bzw. jede andere Politikerin“, so die STF. Insgesamt elf Mal hätten seither die Vertreter der Grünen eine Bühne durch Rai Südtirol bekommen.
In der gleichen Zeit seien Vertreter der Süd-Tiroler Freiheit und der Freiheitlichen nur sechs Mal zu einer Diskussionssendung geladen, so die STF, die meint: „Es ist offensichtlich, dass die Rai die grünen Politiker bevorzugt!“
Die Süd-Tiroler Freiheit wird gegen diese „gelenkte Ungleichbehandlung“ nun vorgehen.
Die Bewegung wird beim Kommunikationsbeirat in Bozen sowie bei den zuständigen Rai-Behörden in Rom intervenieren. „Denn die Rai ist kein privater Sender, sondern ein öffentlich-rechtlicher, der mit 20 Millionen Euro im Jahr vom Südtiroler Steuerzahler bezahlt wird“, so die STF am Donnerstag.
Überblick 2017 bis 2019 aller Pro & Contra-Sendungen sowie Am Runden Tisch:
Grüne: 33
Freiheitliche: 19
Süd-Tiroler Freiheit: 14
Sendungen insgesamt: 87
Kommentare (18)
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