„Großen Sprung gemacht“
Alex Vinatzer ist Juniorenweltmeister im Slalom geworden. Der 19-jährige aus Wolkenstein krönt damit eine erfolgreiche Saison und wird zu einem großen Hoffnungsträger. Das Interview mit dem Shooting-Star.
Tageszeitung: Viele überzeugende Weltcupergebnisse, Bronze-Medaille bei der WM in Åre im Team-Event und jetzt auch noch Junioren-Weltmeister im Slalom. Herr Vinatzer, wie würden Sie Ihre bisherige Saison in einem Wort zusammenfassen?
Alex Vinatzer: Mit einem Wort ist das schwer. Im Slalom hat bisher wirklich vieles geklappt, im Riesenslalom dafür weniger. Es war zwar eine Saison mit Höhen und Tiefen, aber ich glaube, ich habe wirklich einen großen Sprung nach vorne gemacht.
Sie sind als großer Favorit ins Rennen gestartet…
Ja, das stimmt. Alle wussten, dass ich der Favorit für dieses Rennen bin. Ich selbst auch. Ich wollte diesen Titel. Wenn ich so wie im letzten Jahr Zweiter geworden wäre, wäre ich jetzt schon etwas enttäuscht. Ich habe mir meinen Vorsprung aber bereits im ersten Durchgang erfahren und konnte so im zweiten Durchgang ohne Druck starten.
Wie erklären Sie sich diesen Leistungssprung, den Sie gemacht haben?
Das ist schwer zu sagen. Ich glaube, ausschlaggebend dafür war das Training im Sommer. Wir hatten gewaltige Bedingungen und das hat mir geholfen. Ich habe viel an meiner Konstanz und an meiner Technik gearbeitet. Ich war dann im Oktober bereits recht gut in Form, obwohl ich normalerweise erst Mitte Jänner so richtig in Fahrt komme. Im Endeffekt glaube ich, dass das Zusammenspiel von kleinere Sachen dafür verantwortlich ist.
Sie gelten in Südtirol als großer Hoffnungsträger. Wie gehen Sie mit diesen Druck um?
Ich verspüre eigentlich kein Druck, oder besser gesagt: Ich mache mir keinen großen Druck. Sicher erwarten einige viel von mir, aber daraus mache ich mir nicht viel. Ich konzentriere mich auf das Skifahren und dann wird es schon gehen.
Wann haben Sie realisiert, dass es zum Profi-Sport reichen könnte?
Ich denke, das entwickelt sich Schritt für Schritt. Die Sport-Schule in Stams zu besuchen, war sicher ein wichtiger Schritt und eine große Entscheidung. Sobald man dann in das Nationalteam einberufen wird, wird es nochmals seriöser. Ich habe mich schon immer auf den Skisport fokussiert und wollte Profi werden.
Blicken wir in die Zukunft: Denken Sie, Sie können irgendwann auch um eine Weltcup-Kugel mitfahren?
Das ist sicher möglich, dazu muss man aber viel arbeiten und schauen, was geht. Ich erwarte mir jetzt nicht, dass ich sofort in den Top Ten mitfahren werde, weil das auch ziemlich schwierig ist. Mit einer guten Vorbereitung kann ich mich aber noch steigern.
Interview: Markus Rufin
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