Der Schläger
Fünf Jahre Haft am Landesgericht gegen einen Brixner, der nicht zum ersten Mal wegen Körperverletzung verurteilt wurde. Er hatte 2013 in Bruneck zugeschlagen.
von Thomas Vikoler
Warum die Geschichte erst jetzt, mehr als sechs Jahre nach dem Zwischenfall vor einem Brunecker Ausgehlokal, in einem Hauptverfahren abgehandelt wurde, ist nicht bekannt. Aber es gibt seit Mittwoch ein (erstinstanzliches) Urteil.
Einzelrichter Carlo Busato verurteilte den 38-jährigen Brixner Artan Sokola am Landesgericht zu fünf Jahren Haft ohne Bewährung wegen Beteiligung an einer Schlägerei.
Diese ereignete sich am 19. Jänner 2013 in Bruneck. Einem Ortsansässigen wurden mehrere Zähne herausgeschlagen, er war zeitweise ohne Bewusstsein. Für Richter Busato bestand kein Zweifel, dass Sokola dafür mit verantwortlich war. Denn zwei weitere Männer, ebenfalls in Südtirol wohnhafte albanische Staatsbürger, wurden ebenso verurteilt. Sie erhielten jeweils drei Jahre Haft.
Das Opfer des tätlichen Übergriffs hatte sich als Zivilpartei in das Verfahren eingelassen.
Artan Sokola ist bei Schlägereien kein Unbekannter. Am 15. Februar 2017 verurteilte ihn derselbe Richter am Landesgericht zu ebenfalls fünf Jahren Haft. Er hatte laut Urteil einem Brixner am 7. September 2013 einen derart heftigen Faustschlag verpasst, dass er vier Zähne verlor und eine dauerhafte Schädigung des Kiefers erlitt.
Das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig, die Berufung behängt am Oberlandesgericht Bozen. Bereits rechtskräftig (und mit anderen Strafen zusammengelegt) ist das Vergleichsurteil zu einem weiteren Zwischenfall, der sich am 29. Jänner 2017 in der Klausner Diskothek Nachtigall ereignete. Ein Video davon geriet bald darauf in Umlauf, dort ist Sokola als Schläger in Aktion. Er wurde fünf Wochen später verhaftet und kam, im Rahmen der Strafzumessung, mit einer Strafe von wenigen Monaten Haft davon.
Derzeit befindet sich Sokola im Gefängnis von Verona in Untersuchungshaft. Dorthin wurde er im Rahmen einer Anti-Drogen-Aktion der Antimafia-Staatsanwaltschaft Trient eingeliefert.
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