Der Doping-Sumpf
Die Nordische Ski-WM hat einen Dopingskandal. Am Mittwoch wurden sieben Personen verhaftet – darunter zwei österreichischen Spitzenlangläufer.
Wie der MDR und die ARD-Dopingredaktion berichten, sind am Mittwoch in Seefeld sieben Personen – darunter fünf Sportler – verhaftet worden.
Auch in Erfurt war die Polizei im Einsatz und nahm zwei Personen in Gewahrsam.
Es hat demnach eine Razzia im Ski-WM-Ort Seefeld und Polizeieinsätze gegen das organisierte Doping in deutschen Orten gegeben. „Bei den festgenommenen Athleten handelt es sich um zwei österreichische, einen kasachischen und zwei estnische Spitzensportler“, teilte das österreichische Bundeskriminalamt (BKA) mit.
Dem ORF zufolge handelt es sich bei den festgenommenen österreichischen Athleten um die beiden Langläufer Dominik Baldauf und Max Hauke, die im Teamsprint den sechsten Platz belegt hatten.
Diese sollen nach Informationen der „Kronen-Zeitung“ am Mittwochmorgen in ihrer Unterkunft von der Polizei festgenommen worden sein.
Bei den Ermittlungen geht es um den Verdacht des verbotenen Eigenblutdopings, welches Stunden vor dem 15-Kilometer-Klassik-Wettbewerb stattgefunden haben soll.
Einer der fünf festgenommenen Sportler soll im Zuge der „Operation Aderlass“ von Cobra-Beamten in flagranti – mit einer Bluttransfusion im Arm – aufgegriffen worden sein.
Im Zentrum der Ermittlungen steht offenbar der ehemalige Mannschaftsarzt des Radsportteams Gerolsteiner, Mark Schmidt, der bereits vor Jahren mit Blutdoping im Radsport in Verbindung gebracht worden war. Der mutmaßliche Mastermind der von Erfurt aus agierenden kriminellen Vereinigung, Mark Schmidt, soll im Zug der „Operation Aderlass“ wochenlang observiert worden sein.
Das Netzwerk – so hieß es am Mittwoch auf einer Pressekonferenz des BKA in Innsbruck –agiere seit Jahren und weltweit. BKA-Mann Dieter Csefan erklärte, es seien „sicher auch andere Sportarten betroffen“. In Erfurt sei ein komplettes Dopinglabor ausgehoben worden, bestätigten die Ermittler.
Mit weiteren spektakulären Entwicklungen in dieser Doping-Causa ist also zu rechnen.
Die ARD hatte erst vor wenigen Wochen eine Aufsehen erregender Dokumentation über den ehemaligen österreichischen Langläufer und überführten Dopingsünder Johannes Dürr ausgestrahlt. Diese TV-Doku soll Ausgangspunkt der behördlichen Ermittlungen gewesen sein.
Dürr war mit einer Südtirolerin verheiratet.
Wie es
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Kommentare (9)
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besserwisser
das ist doch wohl nicht wirklich überraschend ……
wer sich auch nur ansatzweise mit leistungssport, insbesondere ausdauersport befasst hat weiss das … fängt ja schon im amateurbereich an….