Im Jetzt
Die Galerie Alessandro Casciaro zeigt die vierte Personalausstellung, Im Jetzt, von Giovanni Castell.
Der deutsche Künstler geht seit Jahren mit seiner Suche, durch welche er komplexe digitale Verarbeitungen von Fotografie und architektonische Elemente oder virtuelle Plätze zusammensetzt, weiter. Er will nicht die Realität wiederherstellen, wie es mit der Fotografie geschieht, vielmehr schafft er eine neue Realität, ein eigener Ort oder Landschaft, mit einem offensichtlichen malerischen Ansatz.
Wenn die vorgehenden Werke von starken objektiven und erzählerischen Elementen geprägt waren, ist sein neuer Zyklus fast beschaulich. Das Zitieren (eindeutig ist die Beziehung auf die Ikonografie und Färbung des amerikanischen Abstrakt-Expressionismus) wird wieder vom Künstler für die tiefe Verbindung, die zwischen dem Produkt der eigenen Imagination und der erlebenen Realität, und die Erbe dass die klassischen Meister der Malerei uns gelassen haben, hervorgehoben. Es ist wie eine Art Verehrung und gleichzeitig eine Reaktualisierung seiner Arbeit.
Inspiration und kreative Impulse schöpft Castell aus der Ruhe und Kontemplation. Das sei, so der Künstler, wie das Träumen, vieles ist in unserem Unterbewusstsein gespeichert und kommt dann, in der Stille, zum Vorschein. Die daraus entstehenden Bilder drücken weniger konkrete Ereignisse oder Geschichten aus, sondern mehr eine Grundstimmung, persönlich Empfundenes und Gefühltes, es geht aber wohl auch um allegorische Zeichen und kollektive Gedächtnisinhalte. Motive und Zeichen aus unterschiedlichen Räumen und Zeiten, bruchstückhafte Spuren der Vergangenheit, der Gegenwart und einer möglichen Zukunft werden zueinander in Beziehung gesetzt und bedingen eine Fülle von Interpretationen und Assoziationen.
Termin: Eröffnung am 1. März um 18.30 Uhr in der Galerie Alessandro Casciaro, Bozen. Bis 9. April.
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