Die Post-Misere
Der ASGB bezweifelt, dass die Zugeständnisse der Post dazu führen werden, dass die Zeitungen die Empfänger zu angemessenen Tageszeiten erreichen.
Anlässlich eines Treffens mit lokalen Führungskräften der „Poste Italiane“ wurde dem für die Post zuständigen ASGB Betriebssekretär Alfred Moser eröffnet, dass ab 11. März 2019 der Arbeitsbeginn der Postangestellten für das Pustertal, den Vinschgau und Sterzing sowohl für die sogenannten „zone di base“, als auch für die „linie business“ um eine Stunde früher angesetzt wird. Dies seien laut Moser auch die einzigen guten Nachrichten.
Der ASGB-Gewerkschafter bezweifelt, ob dieses Zugeständnis dazu führen wird, dass die Zeitungen die Empfänger zu angemessenen Tageszeiten erreichen. Viel eher sei dieses Entgegenkommen der „Poste Italiane“ ein Ablenkungsmanöver, um die effektiven Probleme zu vertuschen: „In erster Linie fehlen dem Postbetrieb in Südtirol Arbeitskräfte. Ohne eine signifikante Personalaufstockung wird ein reibungslos funktionierender Dienst niemals bewerkstelligt werden können. Mein Hinweis auf diese Tatsache im Rahmen des Treffens mit den Führungskräften wurde nicht erst genommen. Die Zunahme des Arbeitsvolumens durch den Paketdienst, sowie ein ständiger Personalrückgang sind Faktoren, denen Rechnung getragen werden muss, um die Dienstleistungen angemessen aufrechterhalten zu können. Warum haben die konföderierten Gewerkschaften nicht auf diesen Umstand hingewiesen?“
Moser hat anlässlich des Treffens die Verantwortlichen auch auf das Abkommen Provinz – Post angesprochen und darauf hingewiesen, dass eine teilweise Zweckbindung der beträchtlichen Geldmittel für eine Personalaufstockung hätte erfolgen müssen. Dieses Versäumnis sei ein Fehler der politischen Verantwortungsträger gewesen. Letztendlich hätte der chronische Personalmangel sogar dazu geführt, dass es Fälle gegeben hat, in welchen Angestellte aufgrund der Überforderung nicht mehr imstande waren, die Dienste ordnungsgemäß auszuführen und deshalb sogar mit Disziplinarmaßnahmen konfrontiert waren.
„Die Enttäuschung bei den Briefträgerinnen und Briefträgern über den Einsatz der konföderierten Gewerkschaften ist groß. Die Interessen der Beschäftigten der Post in Südtirol sind, wenn man sich umhört, mangelhaft vertreten worden. Die weitere Entwicklung wird davon abhängen, wie sich das Personal künftig gewerkschaftlich organisiert“, zeigt sich Moser überzeugt.
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