„Massive Einschränkung“
Als Urteil mit fatalen Konsequenzen weit für die gesamte alpine Landwirtschaft hinaus bezeichnet der Wirtschaftsbund Tirol die gerichtliche Entscheidung nach einer tödlichen Kuhattacke im Pinnistal, einem Seitental des Stubaitals.
„Mit der Begründung, dass aufgrund eines ausgewiesenen Wanderweges eine Umzäunung notwendig gewesen wäre, wird die landwirtschaftliche Nutzung der Freizeitnutzung untergeordnet. Damit klammert das Gericht nicht nur den Wert der Bewirtschaftung unserer Almen, sondern auch die Anforderungen an die menschliche Eigenverantwortung aus. Schließlich wurde mit Hinweisschildern auf wichtige Verhaltensregeln hingewiesen“, so Franz Hörl vom Wirtschaftsbund Tirol.
Wenn das Signal nun dahingehe, sämtliche bewirtschaftete Almen einzäunen zu müssen, wäre dies ein massiver Eingriff in die bäuerliche Tätigkeit unter unrealistischen Vorstellungen. „Wie der Bauer vor Gericht bereits nachvollziehbar argumentiert hat, ist die Umzäunung weder baulich möglich, noch finanziell tragbar.“
Die eigentliche Konsequenz müsste nun sein, künftig keine Wanderwege in unmittelbarer Nähe zu mit Kuhherden bewirtschafteten Almen auszuweisen, erklärt Hörl. Damit steht zugleich die gesamte Wanderkultur Tirols am Spiel. „Das Bergwandern zählt für viele Tirolerinnen und Tiroler zur regelmäßigen Freizeitbeschäftigung. Mit der aufgrund des Urteils naheliegenden Konsequenz, dass sich Bauern künftig mit Betretungsverboten oder anderen Maßnahmen absichern müssen, wird diese massiv eingeschränkt“, verweist Hörl darauf, dass vom Urteil letztlich jede Tirolerin und jeder Tiroler betroffen sein kann.
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