Neue Hofer-Gedenkstätte
Der EVTZ „Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino“ wird in Mantua eine gemeinsame Andreas-Hofer-Gedenkstätte errichten, in der die geschichtlichen Ereignisse rund um den Tiroler Volkshelden aus einem modernen, europäischen Blickwinkel heraus beleuchtet werden.
Eine Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz des Generalsekretärs der Europaregion, Christoph von Ach (in Vertretung des Präsidenten der Euregio Arno Kompatscher), und des stellvertretenden Bürgermeisters von Mantua, Giovanni Buvoli, hat offiziell grünes Licht für die operative Umsetzung vor Ort gegeben.
In der jüngsten Sitzung wurde das Projekt für die Gedenkstätte vorgestellt und genehmigt.
Die Gedenkstätte wird in nur einem Jahr errichtet und am 20. Februar 2020, dem 210. Todestag von Andreas Hofer, eröffnet werden.
Hofer als Vorbild für heutige Zeit
Der Generalsekretär der Euregio, Christoph von Ach, übermittelte die Botschaft des amtierenden Präsidenten der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, Arno Kompatscher, mit folgenden Worten: „Andreas Hofer ist durch sein mutiges Eintreten für die Freiheit seiner Heimat und die Tiroler Werte ein Vorbild auch für die heutige Zeit. Umso mehr ist es ein Zeichen europäischen Geistes, dass seiner auch in Mantua gedacht wird – das macht den Tiroler Volkshelden zu einem Zeugen der Völkerverständigung über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg.“ In diesem Sinne solle auch die Gedenkstätte, die in der Porta Giulia direkt neben dem bestehenden Andreas-Hofer-Denkmal errichtet wird, für Andreas Hofer Zeugnis ablegen.
In der neuen Gedenkstätte, deren Räumlichkeiten im Besitz der Stadt Mantua sind, soll auch die 2018 vom Land Tirol erstandene, historisch bedeutsame Sammlung von Gegenständen, Darstellungen und historischen Materialien gezeigt werden. Die „Sammlung Reiter“ wird dem Europäischen Verband territorialer Zusammenarbeit (EVTZ) zu diesem Zweck als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Martin Reiter hat in über zehn Jahren mehr als 2555 Objekte gesammelt, von Original-Waffen aus dem 18. Jahrhundert bis hin zu Gegenständen aus der Neuzeit.
Andreas Hofer – Integrationsfigur für ganz Tirol
Andreas Hofer, der Passeier Sandwirt, führte Anfang des 19. Jahrhunderts die Aufstandsbewegung gegen die bayerische und französische Besetzung Tirols an und gilt daher als Integrationsfigur für alle drei Landesteile. „Mit der Errichtung einer Andreas-Hofer-Gedenkstätte an Hofers Exekutionsort Mantua, in der nicht nur die Rolle des Sandwirts, sondern die Tiroler Geschichte neu beleuchtet und vertieft werden, entsprechen wir dem Vertrag der Europäischen Union, der den Schutz und die Entwicklung des kulturellen Erbes Europas ausdrücklich als eine der Aufgaben der EU definiert“, betonte Präsident Kompatscher.
Der Arbeitsgruppe zur Umsetzung des Projekts Andreas-Hofer-Gedenkstätte Mantua gehören namhafte Historiker und Experten aus den drei Ländern der Europaregion und der Stadt Mantua an, wie Siegfried de Rachewiltz, ehemaliger Direktor von Schloss Tirol, Franco Marzatico, der Landeskonservator des Trentino, und Benedikt Erhard, ehemaliger Direktor der Kulturabteilung des Landes Tirol.
Die Stadtgemeinde Mantua ist darin vertreten durch Bürgermeister Mattia Palazzi, Gemeinderatspräsidenten Massimo Allegretti, Konservatorin Roberta Piccinelli sowie durch Daniela Ferrari, Präsidentin des „Istituto di storia contemporanea“, und Giacomo Cecchin, Journalist und Fremdenführer. Weitere Experten sind Paolo Predella, Präsident des Vereins Porta Giulia Hofer, der die operative Umsetzung betreut sowie Martin Reiter, Andreas-Hofer-Experte und Besitzer der Sammlung Reiter. Auch Peter Assmann, Direktor des Museo del Palazzo Ducale und zukünftiger Direktor der Tiroler Landesmuseen, verfolgte das Projekt von Anfang an.
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