Alle gegen Gatterer
Während das Land eine Direktvergabe aller Hauptbuslinien an eine öffentliche Gesellschaft prüft, fordert das Team Köllensperger, den gesamten Nahverkehr in öffentliche Hände zu geben.
von Heinrich Schwarz
Der ASGB-Transportgewerkschafter Richard Goller meinte vergangene Woche in einer äußerst kritischen Stellungnahme, dass SAD-Boss Ingemar Gatterer offenbar nach dem Vorbild Pippi Langstrumpfs das Motto pflege: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“
Gatterer reagierte auf seiner Facebook-Seite: „Ja, ich gebe zu: Ich mache mir ‚meine‘ Welt, wie sie mir gefällt. Das Leben wäre ja langweilig, wenn es nicht so wäre.“
In der jüngsten Polemik um die SAD und Gatterer geht es um die Idee der Landesregierung, alle Hauptlinien des öffentlichen Busnetzes direkt an eine öffentliche Gesellschaft zu vergeben und somit nicht am Markt auszuschreiben. Eine solche Inhouse-Vergabe an die öffentliche SASA ist bereits für die Stadtlinien in Bozen, Meran und Leifers fix vorgesehen und könnte auf alle vielbefahrenen Linien des Landes ausgedehnt werden. Derzeit wird geprüft, ob diese Alternative zu einer europaweiten Ausschreibung qualitative und ökonomische Vorteile mit sich bringen würde, damit sie auch rechtlich möglich ist.
Die Landesregierung erntet viel Zuspruch für die Prüfung der Inhouse-Variante. Jetzt bekommt sie Unterstützung von der größten Oppositionspartei des Landes, dem Team Köllensperger, das im Landtag mit sechs Abgeordneten vertreten ist. Obwohl Paul Köllensperger immer zugeschrieben wurde, liberale Positionen einzunehmen und damit eine freie Marktwirtschaft zu befürworten, fordert er jetzt, den gesamten öffentlichen Nahverkehr in öffentliche Hände zu geben.
EINEN AUSFÜHRLICHEN ARTIKEL DAZU LESEN SIE IN DER DIENSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.
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