Die Kieselalgen
Seit Jahren beobachtet das Biologische Labor der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz im Rahmen der Gewässerüberwachung Kieselalgen und deren Verbreitung. Bei Kieselalgen, oder Diatomeen, handelt es sich um einzellige Mikroorganismen, die auf Steinen, Wasserpflanzen und im Schlamm wachsen. Mit freiem Auge erkennt der Betrachter nur einen grünlich-braunen Aufwuchs. Untersucht man die Kieselalgen jedoch unter dem Mikroskop, weisen sie eine erstaunlich große Formenvielfalt auf.
„Bisher wurden in Südtirols Gewässern 641 verschiedene Kieselalgenarten festgestellt. Insgesamt wurden über 15.000 bekannte Vorkommen gesammelt“, erklärt Flavio Ruffini, Direktor der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. „Um die umfassenden Daten über ihre Verbreitung auch einem größeren Publikum zugänglich zu machen, haben wir die Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Südtirol gesucht.“
Das Ergebnis: Seit kurzem ist die Verbreitung der Kieselalgen auf der Biodiversitäts-Plattform FloraFaunaSüdtirol des Naturmuseums Südtirol online abrufbar. „Das 2014 ins Leben gerufene Portal zeigt, welche Tier- und Pflanzenarten es in Südtirol gibt, wo sie verbreitet sind und ob sie gefährdet und geschützt sind“, präzisiert Petra Kranebitter, Zoologin am Naturmuseum und Mitbetreuerin des Portals. Mittlerweile sind ein Dutzend Tier- und Pflanzengruppen in dem Portal veröffentlicht.
Wichtige Bioindikatoren
Mit den Kieselalgen ist eine wichtige Pflanzenart hinzugekommen. „Kieselalgen sind nämlich Bioindikatoren und zeigen den Zustand eines Gewässers auf“, erklärt die Biologin Renate Alber vom Biologischen Labor. „Diese Algen reagieren rasch auf Änderungen in der Nährstoffzufuhr oder auf organische Verunreinigungen. Daher sind sie für die Bewertung der ökologischen Qualität eines Gewässers sehr geeignet.“
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