Russischer Sieg
Der Russe Alexey Chervotkin gewinnt den Gsiesertal Lauf im Skatingstil vor Matti Heikkinen im 42 km Rennen. Bei den Frauen siegt Riitta-Liisa Roponen.
Anscheinend verändert sich gerade der Trend bei den Skimarathons.
Normalerweise zahlt sich die Taktik aus, die Gegner das Tempo machen zu lassen, um die eigene Energie für die letzten Meter zu bewahren. In jüngster Zeit hat sich aber dieser Trend verändert. Angesichts der Entwicklungen im „Langstrecken“-Training gelingt es denjenigen, die das Tempo machen, auch den Sieg mit nach Hause zu nehmen.
So geschah es am Sonntag bei der 36. Ausgabe des Gsiesertal Laufs in Südtirol – Etappe von Euroloppet und Gran Fondo Mastertour –, die heute mit dem Rennen im Skatingstil endete. Der Russe Alexey Chervotkin – Silbermedaille-Gewinner bei den Olympischen Spielen – gewann das Rennen im Endspurt gegen den finnischen Weltgoldmedaillengewinner Matti Heikkinen. Die Beiden führten das Rennen die ganze Zeit und kamen zusammen ins Ziel. Der Österreicher Bernhard Flaschberger wurde auf der 42 Kilometer langen Strecke Dritter.
Bei den Frauen gab es einen weiteren „olympischen“ Sieg: Die Finnin Riitta-Liisa Roponen, Olympia-Dritte, kam allein ins Ziel und „rächte“ somit die zweite Position ihres Landsmannes Heikkinen. Finnland steht bei den Damen erneut mit Susanna Saapunki, Zweite, auf dem Podium. Laura Restagno aus Cuneo wurde Dritte.
Herzlichen Glückwunsch an Barbara Jezersek vom Australien-Team auf der 30 km langen Strecke – sie gewann vor den Italienerinnen Thea Schwingshackl und Julia Kuen – und an den Österreicher Clemens Blassnig, der vor seinem Landsmann Urban Lentsch und dem Italiener Matteo Tanel, Gewinner der letzten Ausgabe, ins Ziel kam. Das Rennen wurde von Anfang an vom Russen Alexey Chervotkin – Olympische Silber Medaille mit der Staffel in Pyeongchang – mit den Farben des Team Futura und vom Finnen Matti Heikkinen, Weltgold-Medaillengewinner in Oslo 2011, entschieden.
Der Italiener Pietro Dutto von Fiamme Oro verhält sich im ersten Teil des Südtiroler Wettbewerbs gut und der Slowene Biathlet Klemen Bauer – Weltsilbermedaille – führt überraschend die Gruppe. Bei den Damen sind zwei Finnen in Führung: Riitta Liisa Roponen – eine weitere Top-Athletin mit drei Weltgoldmedaillen und einer Olympischen Bronzemedaille – und Susanna Saapunki.
Nachdem siw sich entschieden haben, an welchem Rennen siw zwischen der 30 km und der 42 km langen Strecke teilnehmen, ist es schnell klar geworden, wer auf den letzten 12 km weitergehen und wer die Ziellinie der 30 km langen Strecke überqueren würde. Das Rennen im Klassikstil von gestern war – vielleicht „wegen“ Oskar Kardin und Justyna Kowalczyk – ein „One-Way“ Rennen. Heute war es wirklich spannend mit hervorragenden Zeiten im Ziel. Auf der kürzeren Rennstrecke gewann Clemens Blassnig Lentsch vor Tanel. Die Südtiroler Patrick Klettenhammer, Manuel Amhof und Julian Brunner kamen wenige Meter hinter den ersten ins Ziel.
Der Gewinner ist zufrieden: „Hartes Rennen, wir waren alle ganz dicht. Ich denke, das neue Startfeld war eine gute Lösung“. Für Barbara Jezersek war es das zweite Mal im Gsieser Tal und sie nahm ihren zweiten Sieg mit nach Hause. Das Tal bringt ihr Glück; wenn sie am Start ist, weiß man schon, wer gewinnt: „Ich hatte gehofft, dass sich die Frauen vor mir für das 42 km Rennen entscheiden würden! Herzlichen Glückwunsch an alle Organisatoren, ihr habt ein tolles Rennen organisiert“. Auch die „feindlichen Freundinnen“ (nur im Rennen) Schwingshackl und Kuen kamen ins Ziel fast zusammen; die Beiden hatten viel Spaß und waren zusammen vom Start bis ins Ziel.
Die Athleten kommen einer nach dem anderen ins Ziel, darunter auch der 83-jährige Sergio Fabris, ein Venezianer mit Wohnsitz in Desenzano del Garda und seit etwa dreißig Jahren Teilnehmer am Gsiesertal Lauf. Heute war er als Konkurrent Just for Fun unterwegs: „Sowohl gestern als auch heute habe ich „eine Abkürzung genommen“, in meinem Alter ist es einfach wichtig Spaß zu haben“.
Die Augen des Publikums richten sich auf die Großleinwand am Ziel von St. Martin, wo der Kampf zwischen Chervotkin und Heikkinen immer heftiger wird. Die Vorhersagen sind umsonst: „Heikkinen spart sich, um ihn auf der Zielgerade zu überholen“, sagt der Vorsitzende des Komitees Walter Felderer. Aber der Russe kam als Erster ins Ziel: „Ich kannte mich mit dieser Strecke nicht gut aus, aber ich habe es trotzdem geschafft“.
Der Finne war Zweiter: „Eine andere Erfahrung als im Weltcup, das Rennen wurde sehr gut organisiert“.Roponen war die erste Frau der 42 km langen Strecke: „Ich habe es geschafft, wir waren drei Frauen vor der Kreuzung, dann habe ich mein Tempo gehalten und es lief gut. Die Bedingungen der Strecke waren gut und morgen fahren wir nach Seefeld“. Ein neuer Erfolg für die Veranstaltung, sagt der Präsident Felderer:
„Man braucht gute Fähigkeiten, Organisation und etwas Glück, um sicherzustellen, dass das Rennen immer stattfindet (immer seit 1984 – Anm. d. Red.),. Bis nächstes Jahr!
42 km FT Männer
- Chervotkin Alexey Team Futura 1:42.14,7; 2. Heikkinen Matti FIN 1:42.14,8; 3. Flaschberger Bernhard Skimarathon Team Aus.. 1:44.02,6; 4. Galassi Michael ITA 1:44.06,2; 5. Liederer Niklas Adidas XCS Team 1:44.27,1; 6. Dutto Pietro GS Fiamme Oro Moena 1:45.32,9; 7. Crv Benjamin Lico TV 1:45.33,7; 8. Bauer Klemen Team Slovenija 1:47.43,1; 9. Crv Vili Lico TV 1:48.14,0; 10. Curti Luca Underupskiteam 1:48.35,0
42 km FT Frauen
- Roponen Riitta Liisa FIN 1:53.02,8; 2. Saapunki Susanna National Team Finland 1:55.01,3; 3. Restagno Laura Sci club Valle Pesio 2:09.38,6; 4. Mulyukova Elena TriathlonTeam Moskow 2:10.28,7; 5. Slattery Sarah AUS-North Strathfield 2:14.39,3; 6. Forstner Renate TSV Rosenheim 2:15.37,5; 7. Uzick Liudmila SK Rueckenwind 2:16.26,6; 8. Brunner Helene ITA 2:26.14,2; 9. Gentile Marta ITA 2:26.35,3; 10. Merilo Helen Karupesa Team 2:26.42,5
30 km FT Männer
- Blaßnig Clemens Fischer Racing Team 1:12.00,9; 2. Lentsch Urban Team TirolerOberland 1:12.01,1; 3. Tanel Matteo Team Trentino Robins. 1:12.03,4; 4. Klettenhammer Patrick Team Futura 1:12.05,2; 5. Amhof Manuel Team Futura 1:12.05,9; 6. Brunner Julian Team Futura 1:12.48,3; 7. Lorenzi Christian Sci club Valle Pesio 1:13.57,5; 8. Licef Miha Lico TV 1:16.15,2; 9. Brechenmacher Vegard SV Baiersbronn 1:16.45,5; 10. Toplitsch Harald Ursprung Racing Team 1:16.57,0
30 km FT Frauen
- Jezersek Barbara Australia XC Team 1:19.09,9; 2. Schwingshackl Thea RG 5V Loipe 1:24.37,8; 3. Kuen Julia RG 5V Loipe 1:24.38,4; 4. Bolzan Lisa SC Orsago 1:28.42,1; 5. Marasca Isabel Nordic Team KSV 1:32.31,9; 6. Valle Ester U.S. Aldo Moro Paluzza 1:32.46,6; 7. Bolzan Anna SC Orsago 1:33.19,9; 8. Mortagna Alba S.C. Valdobbiadene 1:34.45,1; 9. Rathke Birgit SC Immenstadt 1:34.51,5; 10. Wurzacher Elisabeth Union Prägraten 1:35.14,8
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