Darkness loves to hide
Unter dem Titel „Darkness loves to hide“ zeigt der Kunstraum München eine Auswahl von Magnet-Arbeiten des Grödner Bildhauers Philipp Messner.
Diese verhandeln nicht nur den Wandel des Individualitätsbegriffs zu Beginn des digitalen Zeitalters (Stichwort: Kontrolle), die menschgemachte Veränderung seiner Umwelt (Stichwort: Anthropozän) oder die Brüchigkeit politischer Systeme (Stichwort: Populismus), sondern sind auch als formale Gebilde hoch aufgeladen, transitorisch und fluide, monochrom und morphologisch, dunkel und semimatt, absorbierend und amorph, pelzig und rau.
Die ausgewählten Arbeiten basieren auf Fundobjekten wie Ästen, Steinen, Kisten, Lampen, Papier usw., die mit einem magnetisierten Material umhüllt oder partiell bedeckt werden und auf die Eisenpulver aufgebracht wird. Das Eisenpulver entdinglicht einerseits die umhüllten Gegenstände, entfaltet jedoch eine politische Dimension, indem die einende oberflächliche Konformität, die artifizielle Umhüllung des gleichmachenden Auftrags immer wieder vexierend auf das Darunter, den Ursprung und das Wesen des Objekts verweist.
So changieren die Skulpturen im Bereich des Ungefähren und werden zu etwas Neuem. Der mit Eisenpulver überzogene Ast wird in einen dritten Zustand überführt und öffnet sich dadurch ganz unterschiedlichen Lesarten von Natur und Technik, vereint er doch materiell beides, ergänzt um die Handlung des Produzenten Messner, die dort endet, wo das Material seiner physikalischen Bestimmung folgt.
Philipp Messner, geboren in Bozen, Italien, studierte an der Akademie der Bildenden Künste, Wien und an der École nationale supérieure des beaux-arts in Paris.
Termin: Die Ausstellung im Kunstraum München wird am 20. Februar eröffnet und bleibt bis 24. März zugänglich.
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