Rassendiskriminierung

Fünf Oscar-Nominierungen hat Peter Farrellys Film, darunter jene für den besten Film und die besten Darsteller.

von Renate Mumelter

„The Negro Motorist Green-Book“ ist ein Reiseführer, der von 1936 bis 1966 in der USA erschien. Initiator und Herausgeber war der afroamerikanische Postangestellte und Reiseschriftsteller Victor Hugo Green. In den USA der Rassendiskriminierung war dieses Buch für die wenigen Afroamerikaner, die sich ein Auto leisten konnten dringend nötig. Denn für Schwarze war es nicht einfach, Unterkunft, Essen, Trinken, Benzin, einen Mechaniker oder gar ein Klo zu finden ganz egal, ob wer Geld hatte oder nicht.
Rassendiskriminierung eben. In dieser drastischen Form gibt es sie heute nicht mehr, unterschwelliger haben wir sie sogar vor unserer Haustür. Es ist nicht alles vorbei.

Das etappenreiche Roadmovie schildert die Konzertreise eines virtuosen schwarzen Pianisten und seines weißen Chauffeurs, Don Shirley und Tony Lip. Virtuos gespielt werden die beiden von Viggo Mortensen und Mahershala Ali. Der eine gibt den mehr als bodenständigen Prolo mit Herz gibt, der andere verkörpert den feingliedrig noblen Einsamen.

Die Mixtur der Geschichte ist absehbar. Die beiden werden natürlich zu Freunden, und das entlässt erleichtert aus dem Kino. Zu schön um wahr zu sein. Obwohl es in diesem speziellen Fall wirklich so war.

Green Book (USA 2018), 130 Min., Regie Peter Farrelly mit Viggo Mortensen, Mahershala Ali. Bewertung: Feelgood-Story mit Schauer

Was es sonst noch gibt: „Bohemian Rhapsody“ (auch 5 Oscar-Nominierungen), „RGB – Eine Leben für die Gerechtigkeit“ (MI), „The Mule“ von und mit Clint Eastwood