Schweigender Räuber
Andrius Kavaliauskas, der Mann, der am Montag nach einem bewaffneten Raubüberfall in Brixen verhaftet wurde, schweigt bei der Haftprüfung. Das Urteil im Schnellverfahren soll am 18. Februar ergehen.
von Thomas Vikoler
Er sagte „It´s Ok“, als ihn ein mutiger Brixner Geschäftsmann stoppte. Am Mittwoch beim ersten Termin im gegen ihn eingeleiteten Schnellverfahren am Landesgericht schwieg Andrius Kavaliauskas, 39.
Dem Mann aus Litauen werden ein bewaffneter Raubüberfall und Körperverletzung vorgeworfen, begangen am Montagvormittag im Brixner Juweliergeschäft Gstader. Bewaffnet deshalb, weil der Täter eine Schreckschusspistole bei sich hatte. Für die Staatsanwaltschaft ist diese wie eine „echte“ Pistole zu werten, da das Opfer des Überfalls, die Geschäftsinhaberin Doris Putzer, davon ausgehen musste, dass es sich um eine solche handelte.
Die Körperverletzung besteht darin, dass der die Inhaberin des Juweliergeschäfts am Brustkorb, am Kopf und am Gesicht attackierte und dabei Prellungen und Abschürfungen (Kratzer) verursachte. Heilungsdauer: 15 Tage.
Die Brutalität des Überfalls ist bestens dokumentiert: Es werden Aufnahmen der Überwachungskamera des Geschäfts auf eine Leinwand im Gerichtssaal projiziert. Dort ist zu sehen, wie der Täter die Geschäftsfrau auffordert, den Tresor zu öffnen. Sie weigert sich und betätigt den Alarm-Knopf, er wirft sie zu Boden und schlägt zu. Schließlich flüchtet der Mann, er hatte offenbar nicht mit der Couragiertheit von Doris Putzer gerechnet.
Andris Kavaliauskas, der Tatverdächtige, schaute dem Abspielen des Videos zu und lässt sich den Fortgang der Verhandlung von einer Russisch-Übersetzerin erklären. Er machte, wie gesagt, von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch.
Ein Richtersenat unter Vorsitz von Carla Scheidle bestätigt die Festnahme des Litauers und ordnet Untersuchungshaft wegen Tatwiederholungsgefahr an.
Urteil gibt es keines, denn die Verhandlung wurde auf den 18. Februar vertagt. Bis dahin muss sich der Angeklagte entscheiden, welche Art von Verfahren er wählen will. In Italien ist Andris Kavaliauskas (bisher) nicht vorbestraft, ob anderswo, das prüft die Quästur derzeit über eine Interpol-Anfrage. Und es gibt den Verdacht, dass es einen (versteckten) Mittäter gibt.
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Kommentare (6)
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carlotta
I zohl denn holt kuan Pflichtverteidiger, gell?!
Interessiert mi nit!!! Er wors, do gib’s nit viel zu verteidigen, lai mehr zu verurteilen .
nanu
Das sehe ich ganz anders.
Der Mann aus Litauen wollte nach Hause fahren.
Hat im Radio gehört, dass auf dem Brenner Kettenpflicht besteht und war bestrebt sich solche zu besorgen.