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Wolf oder Schaf?

Kurt Kotrschal (Foto: Monteanu)

Interessante Inputs zu einem kontrovers diskutierten Thema gibt es am 5. Februar 2019 an der Freien Uni Bozen.

Interessante Inputs zu einem kontrovers diskutierten Thema gibt es am 5. Februar 2019 bei der öffentlichen Vorlesungsreihe „Mensch und Tier“: Zu Gast ist der bekannte österreichische Biologe Kurt Kotrschal, Mitbegründer des Wolfsforschungszentrums in Ernstbrunn.

„Wolf oder Schaf? Beides ist möglich, wenn man nur will“, ist der österreichische Biologe und Verhaltensforscher Kurt Kotrschal überzeugt. Im Rahmen der öffentlichen Vorlesungsreihe Mensch und Tier: ein ambivalentes Verhältnis“ wird der Professor an der Universität Wien, Mitbegründer des Wolfsforschungszentrums (WSC) in Ernstbrunn und frühere Leiter der Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau ausführen, wie das Zusammenleben des Menschen mit Wildtieren trotz aller Vorbehalte gelingen kann.

Denn ob Wolf, Bär, Luchs, aber auch Fischotter und Biber: All die Tiere, die im 19. Jahrhundert über weite Bereiche ausgerottet wurden, kehren nun in unseren Lebensraum zurück – begünstigt durch geänderte Einstellungen der Menschen wie Natursehnsucht oder einer immer kritischeren Einstellung gegenüber einer bloßen Orientierung am Nutzen, einer zunehmend urbanen Bevölkerung und europaweit vereinheitlichten Schutzrichtlinien. „Dies führt zu erheblichen Konflikten, insbesondere mit Landwirtschaft und Jagd, zumal sich Wildtiere weder an politische Grenzen noch an Definitionen für Kulturland halten“, sagt Kotrschal.

Man habe daher eingesehen, dass Artenschutz allein in Schutzgebieten nicht möglich ist. Vielmehr gilt es laut dem Zoologen mittels effizientem Konfliktmanagement und auf Basis eines breiten gesellschaftlichen Engagements ein langfristig nachhaltiges Zusammenleben mit den Tieren zu ermöglichen. „Dafür sprechen ökologische, ethische und demokratiepolitische Argumente“, unterstreicht Kurt Kotrschal.

Sein Vortrag mit anschließender Diskussion findet am 5. Februar 2019 ab 18 Uhr im Hörsaal D1.03 am Campus Bozen statt und ist der letzte der gemeinsamen öffentlichen Vorlesungsreihe der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Freien Universität Bozen und der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen. Zum Abschluss werden die beiden Initiatoren Matthias Gauly (unibz) und Martin M. Lintner (PTH) am 19. Februar 2019 um 18 Uhr eine breit besetzte Podiumsdiskussion führen.

Zu allen Veranstaltungen des Vorlesungszyklus gibt es freien Zugang. Anmeldungen sind nur für Gruppen unter [email protected] erforderlich.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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