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Architektur im Faschismus

Die Freie Universität Bozen lädt zu einem Vortragsabend mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema „Asmara – Bozen. Architektur und Städtebau des italienischen Faschismus. 

Das Thema: „Postkoloniale und lokale Kulturerbe-Diskussion“.

Der Termin: Am Freitag, 01. Februar 2019, ab 17.00 Uhr im Hörsaal D1.02 der Freien Universität Bozen, Universitätsplatz 1 in Bozen.

Die Veranstaltung der „Plattform Kulturerbe und Kulturproduktion“ der Fakultät für Design und Künste findet im Rahmen der Architekturausstellung ASMARA – Afrikas heimliche Hauptstadt der Moderne statt, die noch bis 3. Februar im INA Gebäude, Rosministraße 48, Bozen zu sehen ist.

Asmara entwickelte sich mit der Kolonialisierung Eritreas durch Italien ab 1889 von einer kleinen Siedlung zur Hauptstadt und zwischen 1922 und 1941 zu einer afrikanischen Metropole, die sich an der modernistischen Stadtplanung Europas orientierte. Unter Mussolini setzte die Kolonialmacht ihre Vorstellungen einer Neuen Stadt mit öffentlichen Bauten, Straßen, Plätzen, Freizeiteinrichtungen, Wohnbauten und Villen für die italienische Oberschicht und Wohnvierteln für die Einheimischen sowohl nach ästhetischen als auch funktionalen Gesichtspunkten um.

Auch in Bozen, Hauptstadt des Grenzlandes „Alto Adige“, entstand in der Zeit der faschistischen Herrschaft in den 1920er und 1930er Jahren westlich der Altstadt eine Neue Stadt. Die Architektursprache des nahezu vollständig erhaltenen urbanen Ensembles in Asmara und in Bozen bezieht sich auf den italienischen Eklektizismus, Monumentalismus, Futurismus und den internationalen Rationalismus.

Obwohl Zeugnis des Kolonialismus und einer Diktatur wurde das historische Asmara Teil der eritreischen Identität, ein Bezugspunkt der Unabhängigkeit und 2017 UNESCO-Weltkulturerbe. In Bozen ist die Diskussion um das architektonische und künstlerische Erbe aus der Zeit des Faschismus immer noch von ideologisch-politischen und ethnischen Diskussionen geprägt. Beide Städte sind nicht losgelöst von der komplexen Beziehung der Ideologie ihrer Entstehung und der heutigen Wahrnehmung zu betrachten.

Programm 01.02.2019

17:00–17:15

Begrüßung und Einführung

17:15–18:00

Peter Volgger (Architekturfakultät der LFU Innsbruck)

Asmara – Anspruch und Realität des italienischen Architekturerbes in Afrika

18:00–18:20

Medhanie Teklemariam Andom (Director and Coordinator of Asmara Heritage Office)

The Asmara Heritage Project. Heritage Preservation Past, Present and Future

18:20–20:00

Podiumsdiskussion 

Asmara – Bozen. Architektur und Städtebau des italienischen Faschismus. Postkoloniale und lokale Kulturerbe-Diskussion / Asmara – Bolzano. Architettura e urbanistica del fascismo italiano. Patrimonio culturale locale e postcoloniale

Moderation

Susanne Pitro (unibz)

Teilnehmer

Christoph Baur (Vizebürgermeister der Stadt Bozen und Stadtrat für Raumplanung und- Entwicklung, Wirtschaft, Tourismus und Stadtmarketing

Andrea Di Michele (Facoltà di Scienze della Formazione – unibz)

Waltraud Kofler Engl (Plattform Kulturerbe / Kulturproduktion – unibz)

Medhanie Teklemariam Andom (Director and Coordinator of Asmara Heritage Office – Eritrea)

Christoph Melchers (Initiator der Ausstellung Asmara. Afrikas heimliche Hauptstadt der Moderne, Tübingen)

Peter Volgger (Architekturfakultät der LFU Innsbruck)

Die Veranstaltung der Initiative der Plattform Kulturerbe und Kulturproduktion der Fakultät für Design und Künste ist öffentlich und wird von der Kammer der Architekten RLD Bozen akkreditiert (3 BFC). Es ist eine Simultanübersetzung Deutsch-Italienisch-Englisch verfügbar.

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Südtiroler Sparkasse

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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