SMS an Salvini
LH Arno Kompatscher wollte Matteo Salvini per SMS davon überzeugen, Massimo Bessone als LH-Stellvertreter zu schlucken. Doch der Lega-Chef ließ die Nachricht unbeantwortet.
Von Matthias Kofler
Arno Kompatscher hat am vergangenen Donnerstag, unmittelbar nach seiner Wiederzahl zum Landeshauptmann, bei Landtagspräsident Thomas Widmann das Regierungsprogramm und die Agenden der Landesregierung hinterlegt. Zur Überraschung der Abgeordneten wurde nicht SVP-Chef Philipp Achammer, sondern Arnold Schuler zum 1. LH-Stellvertreter designiert. Bei der Nominierung des italienischen Stellvertreters gab es kurz vor dem Abgabetermin einen bemerkenswerten Wechsel: Eigentlich sollte laut der Kompatscher-Liste Lega-Kommissär Massimo Bessone zum italienischen Vize-LH gekürt werden. Auf Bessones ausdrücklichen Wunsch hin tauschte Kompatscher den Namen des Vize-LH aus und nominierte stattdessen den Leiferer Giuliano Vettorato zu seinem Stellvertreter.
Der Hintergrund: Vor etwa zwei Wochen hatte Lega-Chef Matteo Salvini den hiesigen Parteivertretern mitgeteilt, dass er Giuliano Vettorato aufgrund seiner Erfahrungen als Gemeindeassessor für den geeigneteren Stellvertreter halte. Die SVP-Spitze um Philipp Achammer, Arno Kompatscher, Meinhard Durnwalder und Karl Zeller hingegen bevorzugte den kommissarischen Parteichef Bessone. Der Brixner Lega-Abgeordnete wollte aber nicht gegen den Willen des „Capitano“ zum Vize-LH ernannt werden – auch wenn die Ernennung der Stellvertreter ausschließliche Kompetenz des LH ist.
Kompatscher sicherte Bessone zu, bei Salvini ein gutes Wort für ihn einzulegen und ihn dazu zu bewegen, seine Entscheidung zu überdenken. Anfang dieser Woche hat der LH dem Innenminister eine SMS geschickt, in der er Salvini mitteilte, Bessone zu seinem Stellvertreter ernennen zu wollen. Die Nachricht blieb aber unbeantwortet. Kurz vor dem Abgabetermin des Regierungsprogramms erkundigte sich Bessone beim LH, ob Salvini diese Personalentscheidung akzeptiert habe. Kompatscher teilte dem Lega-Kommissär aber mit, dass er keine Möglichkeit fand, mit Salvini zu besprechen. Daraufhin ersuchte Bessone den LH darum, ihn nicht zum Vize-LH zu machen.
Die Enttäuschung beim Brixner ist groß: „Ich hätte mir schon erwartet, dass sich die SVP mehr für mich einsetzt. Doch gegen Salvinis Willen werde ich nicht LH-Stellvertreter.“
Bessone will aber nicht noch Öl ins Feuer gießen. Er habe die Entscheidung notgedrungen akzeptiert und freue sich, als Landesrat für das Wohl Südtirols arbeiten zu dürfen. „Ich werde versuchen, meine Kompetenzen bestmöglich wahrzunehmen. Ich liebe das Südtiroler Volk und dieses Land. Lieber verzichte ich auf den Stellvertreterposten und auf das Kommissariat, als dass ich die Südtiroler verrate.“
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Kommentare (25)
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tiroler
So hat Bessone mehr Zeit für ein paar Situps, die würden ihm guttun…
pingoballino1955
Salvini zeigt sein wahres „ICH“ Wenn er dem LH nicht mal antwortet auf sein SMS,dann zeugt dies wohl von wenig Respekt und Wertschätzung gegenüber Kompatscher.
ostern
@pingoballino
….Wertschätzung und Respekt!?
Der LH sollte mehr Respekt der südtiroler Bevölkerung zeigen.
Z.B. bei Flughafen, Bauernlobby, Hoteliere usw.
SVP = KEINE Sammelpartei!!!
carlotta
I will gor nit wissen wos der Salvini in Kompatscher gontwortet hot und der Kompatscher isch holt a Signore und will in Bessone nit die Wohrheit sogen, deswegen hot der Salvini uanfoch nit gontwortet und guat!
guyfawkes
Die Enttäuschung beim Brixner ist groß: „Ich hätte mir schon erwartet, dass sich die SVP mehr für mich einsetzt.Doch gegen Salvinis Willen werde ich nicht LH-Stellvertreter.“
Also wie soll man das bitte verstehen??
Bessone möchte einerseits nicht gegen Salvinis Willen (=seiner eigenen Partei) LH-Stellvertreter werden und gleichzeitig möchte er dass sich die SVP mehr für ihn einsetzt. Wie soll das zusammengehen? Das ist doch völlig absurd! Hätte „die SVP“ dem Salvini eine Gehirnwäsche verpassen sollen??
ostern
Die SVP schreibt auch nicht zurück wenn man ihnen
eien E-Mail schickt. Also sind sie nicht besser!!!