Der Überraschungssieg
Die Weltcupwoche in der Südtirol Arena wurde am Donnerstag mit einem hochspannenden Sprint der Frauen eröffnet. Dieser endete mit einem unerwarteten Erfolg von Marketa Davidova, die ihren ersten Weltcupsieg überhaupt bejubelte.
Nicht die Gesamtweltcupführende Dorothea Wierer, nicht Sprint-Leaderin Lisa Vittozzi, auch nicht Kaisa Mäkäräinen oder die wiedererstarkte Laura Dahlmeier – die Siegerin des Eröffnungsrennens in Antholz ist Marketa Davidova. Die 22-jährige Tschechin überraschte die gesamte Konkurrenz mit einem überragenden Auftritt, schoss kein einziges Mal daneben und lief die 7,5 Kilometer so schnell wie keine andere. Sie fixierte die Siegerzeit von 21:40,7 Minuten. Die osteuropäische Senkrechtstarterin stand zwar bereits in dieser Saison in Pokljuka am Podium, doch wohl kaum jemand hatte ihr im Antholz-Sprint eine derart überragende Vorstellung zugetraut.
Dahlmeier lässt Davidova zittern
Davidova musste allerdings bis zuletzt um ihren Premierensieg bangen, denn Laura Dahlmeier, die als Schlussläuferin auf die Strecke gegangen war, kam ihr nochmal gefährlich nahe. Die deutsche Doppel-Olympiasiegerin bestätigte ihre aufsteigende Form mit einer makellosen Schießleistung und einem guten Antritt in der Loipe. Auf der Schlussrunde ließen bei ihr allerdings die Kräfte nach und so büßte sie ihre zwischenzeitliche Führung ein und schrammte schlussendlich als Vierte hauchdünn am Podium vorbei.
Vor Dahlmeier schafften es die beiden erfahrenen Skandinavierinnen Kaisa Mäkäräinen (Finnland) und Marte Olsbu Roeiseland (Norwegen) aufs Podest. Mäkäräinen war nach einer Strafrunde um 1,7 Sekunden langsamer als die Tagessiegerin, verwies Roeiselandaber auf den dritten Platz.
Zwei „Azzurre“ in den Top Ten
Beim Antholz-Auftakt spielten auch die Top-Athletinnen der Gastgebernation eine tragende Rolle. Lisa Vittozziverteidigte als Fünfte ihre Führung im der Disziplinen-Wertung, die Gesamtweltcupführende Dorothea Wiererdagegen schaffte es dagegen zum elften Mal in dieser Saison in die Top Ten. Die Lokalmatadorin aus Rasen belegte nach einem Fehler beim Stehendanschlag den achten Platz. Die beiden weiteren „Azzurre“, Nicole Gontier (18.) und Federica Sanfilippo (53.) meisterten ebenfalls die Qualifikation für den Verfolgungswettkampf am Samstag.
Das Weltcupprogramm in der Südtirol Arena wird am Freitag mit dem Sprint-Rennen der Männer fortgesetzt. Der Start ist für 14.30 Uhr angesetzt.
Die Stimmen zum Rennen:
Marketa Davidova (1. Platz): „Ich kann einfach nicht glauben, dass das alles wahr ist. Ich werde wohl erst morgen Früh begreifen, was ich geleistet habe. Nie und nimmer hätte ich mir erträumt, hier und heute meinen ersten Karrieresieg einzufahren. In diesem Winter fühle ich mich richtig gut. Es läuft einfach – und hoffentlich bleibt das so.“
Kaisa Mäkäräinen (2. Platz): „Meine Leistung war nicht fehlerfrei, besonders der eine Patzer am Schießstand nervt mich. Doch mit dem Ergebnis kann ich mehr als zufrieden sein. Wir haben momentan ein sehr straffes Programm, das zehrt an den Kräften. Deshalb war das heute ein ganz hartes Stück Arbeit.“
Marte Olsbu Roeiseland (3. Platz): „Ich gönne Marketa diesen Sieg von Herzen. Sie ist noch so jung und in ihrer Entwicklung doch schon so weit fortgeschritten. Für mich war das heute wieder ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Jetzt brauche ich den morgigen Ruhetag, denn die Verfolgung wird aufgrund der kurzen Zeitabstände nochmal richtig schwierig.“
Biathlon-Weltcup in Antholz (ITA):
Sprint Damen7,5 km
1. Marketa Davidova (CZE) 21:40.7 Minuten (0 Fehler)
2. Kaisa Makarainen (FIN) +1,7 (1)
3. Marte Olsbu Roeiseland (NOR) +3,5 (1)
4. Laura Dahlmeier (GER) +4,2 (0)
5. Lisa Vittozzi (ITA) +10,2 (1)
6. Monika Hojnisz (POL) +10,5 (1)
7. Svetlana Mironova (RUS) +13,8 (0)
8. Dorothea Wierer (ITA/Rasen) +15,2 (1)
9. Lisa Theresa Hauser (AUT) +18,7 (0)
10. Anastasiya Kuzmina (SVK) +21,1 (2)
18. Nicole Gontier (ITA) +44,1 (2)
53. Federica Sanfilippo (ITA/Ridnaun) +2.04,3 (3)
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