„Es macht einfach Spaß“
Manuel Fischnaller ist am Sonntag im Spiel gegen Rende ein lupenreiner Hattrick gelungen. Damit avanciert er zum Publikumsliebling in Catanzaro. Das Interview.
Tageszeitung: Herr Fischnaller, im Spiel gegen Rende ist Ihnen ein lupenreiner Hattrick gelungen. Wo ist der Spielball jetzt?
Manuel Fischnaller: Den habe ich natürlich mit nach Hause genommen. Das gehört dazu und ist Pflicht. Ich habe auch schon den perfekten Platz: Ich werde ihn über meinen Fernsehr platzieren, wo ihn jeder sehen kann.
Konnten Sie gestern überhaupt zum Training gehen, ohne von Fans gefeiert zu werden?
Ja, aber auch nur, weil mich niemand gesehen hat (lacht). Aber es war schon ein schönes Gefühl vor so vielen Leuten, ein so schönes Spiel zu spielen und dann auch noch drei Tore zu machen. Beeindruckend ist vor allem, wie viel Euphorie es in Catanzaro gibt. Der Verein hatte es lange schwer und hatte viele Probleme. Der neue Präsident hat den Verein aber stabilisiert und derzeit herrscht natürlich eine Mords-Stimmung. Dass ich dann auch noch drei Kisten schieße, freut mich natürlich persönlich.
Mit diesen Treffern avancierten Sie zum Publikumsliebling…
Ja, das stimmt. Aber eigentlich hat das schon nach Siracusa angefangen. Damals habe ich zwei Tore erzielt und nachdem der Stadionsprecher mein Tor angesagt hat, haben die Fans begonnen „Fisch Fisch Fisch“zu rufen. Auch auf Social Media schreiben mir viele einfach nur „Fisch Fisch Fisch“. Das Wort scheint also im Trend zu sein (lacht). Aber ich weiß genau, dass ich mich auf dieser Sympathiewelle nicht ausruhen darf. Im Fußball geht es schnell und du bist wieder unten. Persönlich werde ich also immer weiter Gas geben. Das wichtigste ist aber, dass wir weiter gewinnen und Punkte auf Juve Stabia, den Tabellenführer, gutmachen.
Bisher haben Sie in der Meisterschaft acht Tore erzielt. Ihre persönlich beste Saison hatten Sie mit Südtirol, als Sie 16 Tore erzielt haben. Wackelt Ihre Bestmarke nun?
Es wäre sehr schön diesen Rekord zu brechen. Ich habe neben meinen Meisterschaftstoren ja auch zwei Tore in der Coppa gemacht. Ich weiß jetzt nicht, ob ich diese dazuzählen darf, aber die Marke wackelt ohnehin. Wir haben am Sonntag drei Tore erzielt, vor Neujahr waren es sogar fünf und nochmal davor waren es auch drei Tore. Wir kreieren viele gute Chancen und der Spielstil des Trainers passt sehr gut zu mir. Wir arbeiten läuferisch spiel und halten den Ball immer flach. So komme auch ich zu vielen Chancen und kann meine Stärken ausspielen. Ich setze mir persönlich jedenfalls kein Limit nach oben, dann wird man schon sehen, ob der Rekord fällt.
Für Sie persönlich, aber auch für die Mannschaft lief es zu Beginn der Saison nicht besonders gut. Was hat sich nun geändert?
Die Mannschaften unseres Trainers Gaetano Auteri hatten bisher immer Startschwierigkeiten. Er verlangt taktisch und körperlich sehr viel und für Spieler, die sich schwer tun, in Form zu kommen, ist das natürlich ein Hindernis. Auch wir haben uns anfangs nie so recht gefunden, mittlerweile können wir aber blind miteinander spielen. Wir kennen uns besser und wissen, wo die Stärken unserer Mitspieler liegen. Momentan macht es einfach Spaß.
Catanzaro liegt momentan auf dem dritten Platz mit zwölf Punkten Rückstand auf Juve Stabia. Ist der direkte Aufstieg noch möglich?
Ja, ich glaube ganz fest daran. Wir haben imerhin ein Spiel weniger und wenn wir das gewinnen, sind es plötzlich nur noch neun Punkte Abstand. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass so ein Vorsprung schnell schmilzt. Mit Alessandria hatten wir in der letzten Saison 11 Punkte Vorsprung, wurden am Ende trotzdem nur Zweiter. Ich denke und hoffe, dass Juve Stabia irgendwann locker lässt. Und selbst wenn das nicht gelingt, gibt es ja noch das Playoff.
Interview: Markus Rufin
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